Commercial break!

Seid Ihr ausgebrannt, müde und von Zweifeln am Sinn des Lebens geplagt? Entwickelt sich die ordnungsgemäße Funktion Eurer interneuralen Synapsen mehr und mehr in Richtung Roulette? Geben sich Wortfindungsstörungen und retrograde Amnesie bei Euch die Klinke in die Hand? Heubäder, Schlammpackungen und Fango waren gestern, das hippe Zauberwort, um jede noch so krude Idee gewinnbringend an den Kunden zu bringen heißt WELLNESS, ein dehnbarer Begriff, mit dem sich das Wasserbett ebenso wie der hochflorige Teppichboden, das Himalaya-Salz und auch der Holzkugelsitzbezug für den VW Jetta schmückt. Ausgereizt ist der Boom jedoch noch lange nicht und die Japaner sind, wie so oft, schon einen Schritt weiter. Für solvente und mit gewissem Hang zur Dekadenz ausgestattete Personen heißt der letzte Schrei: Hakone. Nicht weit von Tokio gelegen, gibt es in Hakone ein so genanntes „Spa“, das wohl seinesgleichen sucht. Neben dem römischen, griechischen und türkischen Bad, das es in Bad Tölz sicherlich auch gibt, hält man in Hakone ein „Dead Sea Spa“, das mit importiertem Salz aus dem Toten Meer versetzt wird bereit, es findet sich ein Green-Tea-Spa, Coffee-Spa, Wine-Spa und Sake-Spa. Mal abgesehen davon, dass dies mit dem eigentlichen Spa-Gedanken (Sanus per aquam) nur noch untergeordnet zu tun hat (der alte Kneipp rotiert in seiner kalten Gruft!) scheint mir das eine perfekte Gelegenheit, unter dem feuchten Deckmäntelchen der Wellness-Bewegung einen vollstrammen Blick auf den Fujijama zu werfen. Da fährt der Erholungssuchende ins Land der aufgehenden Sonne, um den gepeinigten Körper und die geschundene Seele einer Renovierung zu unterziehen und kehrt als Alkoholiker ins Abendland zurück! Ob die GKV hier den Entzug übernimmt?

Einen Verbrauchertipp habe ich hier ebenfalls: Einigen ist bekannt, dass ich ein absoluter Anhänger von Airwaves-Kaugummis bin, vorzugsweise den „Cool Cassis“ verzehre ich, bis ich beinahe die abführende Wirkung der Süßstoffe in meinen Eingeweiden verspüre. Den vom MamS präferierten weißen Wrigleys-Streifen z.B. kann ich hingegen nicht ohne einen nicht zu unterdrückenden Würgereiz einführen (also oral, meine ich).
Nun sah ich gestern die neueste Geschmacksrichtung aus der Reihe airwaves mit Namen „black mint“ und musste einfach zuschlagen, weil die Packung scharf aussieht.

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3er-Pack für 1,59 €. Ich hätte mir wohl erst einmal irgendwo einen schnorren sollen, er schmeckt grauenhaft. Menthol, Anis und Eukalyptus sind die tragenden Aromen, und in Zusammenschau schmeckt alles nur nach Lakritze. Wer Lakritze mag, wird „cool mint“ lieben …

Einen formidablen Sonntag wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

7 commenti su “Commercial break!

  1. morgiane sagt:

    na ja, das gibts hier schon quasi für arme ganz um die ecke, heißt bad e. und ist bestens dzu geeignet mit von sport und badekur gestählten/entspannten muskeln und vom alkohol ertränkten gehirnzellen heimzukehren. wird dann auch von der deutschen rentenversicherung bezahlt…bin noch etwas geschädigt vom gestrigen abend…war aber ein heidenspaß, wie gut, dass die fete nur einmal im jahr steigt.

  2. moggadodde sagt:

    Wie, Ihr habt ein Bad mit Kaffee und Wein und Sake? Im Becken, wohlgemerkt? Wo wohnst du nochmal? Ich komme …

  3. barbara sagt:

    und ich mit meiner schnöden Wellness-Gesichtsmaske ’no name’…

    Vergiß nicht Granufink. Der Harndrang an einer langen Schlange vor der Kasse ist nicht zu verachten:-)

  4. Ivy sagt:

    durch den anis wirkt das zeug doch noch abführender, oder? naja. ich bin sowieso kein kaugummi-freak

  5. moggadodde sagt:

    @ barbara: Huch, Granufink, habe ich doch glatt noch nicht auf der Liste … Danke!

    @ ivy: Ich weiß nicht, ob Anis abführend wirkt. Ich mag Anis nur in Sambuca oder Ouzo. Probier‘ mal den „Cool Cassis“. Erst haut er dich beinahe vom Stengel, aber dann …

  6. morgiane sagt:

    da wird das ganze getrennt, tagsüber die bäder und packungen und abends der wein, das bier und wenn du dich bei edeka eindeckst vielleicht auch sake….kursiert im volksmund unter morgens fango, abends tango.
    und richtig heiß ist, wenn du siehst, wieviel krückenläufer abends zu leidenschaftlichen tänzern werden….den ganzen abend beschwingt das parkett unsicher machen um dann zur sperrstunde sich auf krücken wieder in die anstalt schleppen…

  7. bt sagt:

    Mit Entzücken und Erstaunen nehme ich die diversen Ausschweifungen zum o.a. Thema zur Kenntnis. Ich vermute einiges liegt nur dem weiblichen Erfahrungshorizont zugrunde, was mich letztendlich darin hindert, der lustigen Runde Erquickliches beizutragen.

    Hoffen wir, das euch die Firma Wrigley´s die Assoziationskette Airwaves-Granufink nicht krumm nimmt 🙂

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