Vom Lotterbett ins Luxusleben

Eine große Mütze voll Schlaf hat es mich zwar schaffen lassen, heute morgen um 6.00 Uhr aufzustehen und Pausenbrote zu richten. Aber ich gestehe, dass ich mich, als alle das Haus verlassen hatten, nochmals in die Kissen legte. Morgens im Bett, nur mit dem Geraschel der Zeitungsseiten und spüren, wie die Augen wieder müde und die Arme schwer werden, dann die Zeitung achtlos hinaus werfen und nochmals einschlafen, ach, das mag ich und empfinde es als Luxus, den ich mir dann und wann ohne schlechtes Gewissen einfach gönne. So bin ich nun wieder ein ganzer Mensch, unternehmungslustig und voller Tatendrang und nicht das abgehalfterte Häuflein Elend, das gestern hier saß.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Freitag ist (mein Lieblingstag) und mein Tantchen den MamS und mich zum hemmungslosen Schnabulieren in ihre und Onkel Tonis Trattoria geladen hat. Hinzu kommt der phantastische Umstand, dass meine SchwieMu heute Dixie und Hank als Übernachtungsgäste begrüßt und der Abend somit in Frieden, Ruhe und erwachsener Gesellschaft mit einer bunten Palette kulinarischer Preziosen verlaufen wird, was ich ebenfalls als einen gewissen Luxusfaktor ansehe.

Ein weiterer Luxuspunkt ergibt sich in Zeiten von Gammelhammel und Ekelfleisch, weil es in unserem Kaff einen Menschen gibt, der alle paar Monate die Lust verspürt, selbst Würste aus ihm bekannten Tieren herzustellen, selfmade vom Schussapparat bis zum kunstvollen Drehen des Fleischbräts im Naturdarm. Über Weißwürscht, Bratwürscht und Schnitzel wird das schmackhafte Spektrum bis Hausmacher Weiße und Bierschinken abgedeckt. Genau dort werde ich später einfallen, um unsere Gefrierbehälter zu bestücken, damit ich mal wieder mit einem unbesorgten Gefühl die fleischlichen Gelüste meiner Mitbewohner befriedigen kann.

Hank sitzt hier und freut sich wie Sau, weil sein neuer Lehrer das genaue Gegenteil ist vom letztjährigen, verhärmten Zitronengöschle, wegen der er oft bis nachmittags um 5 Uhr über seinen Hausaufgaben saß. Herr K. ist als sehr zurückhaltender Hausaufgabenverordner bekannt, was ihm bei seinen Schülern selbstredend einen gloriosen Heldenstatus einbringt.
Dixie absolviert heute den letzten Tag ihrer Ausbildung zur Schulsanitäterin und dieser würde ich sehr gerne einmal beiwohnen, zumal sie als bekennende Grobmotorikerin gestern erzählte, sie habe einer Mitschülerin, die sie in die stabile Seitenlage bringen sollte, beinahe den Arm gebrochen.

Ich werde jetzt Zwetschgenkuchen backen, Frau O. aus den Katakomben hat mich gestern reich mit ihren Früchten beschenkt, mmmh lecker, mit Zimtstreuseln und dank Dr. Oetker und seiner Trockenhefe bekomm’ auch ich jetzt einen Hefeteig gebacken!

Alles in allem bin ich also höchst luxuriös unterwegs heute …

Auch Euch einen schmackhaften Tag wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

3 commenti su “Vom Lotterbett ins Luxusleben

  1. azahar sagt:

    Das hört sich ja wirklich sehr entspannend an! 🙂 Da könnte man direkt neidisch werden. Ruhe, lecker Essen, und noch dazu Zwetschgendatschi! Allein der Gedanke daran lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Du siehst mich hier also virtuell sabbernd vor dem Computerbildschirm sitzen. 😉
    Ich bin verrückt nach Kuchen!!!

    Armbruch bei stabiler Seitenlage nennt man dann wohl unvermeidbare Kolateralschäden, solange sie ihren Mitschülern das Leben rettet! 😉

  2. Anne sagt:

    Oha – solch einen Gemmeltag hab ich mir heute auch verpaßt, nachdems mir gestern genauso erging wie dir.
    Allerdings war ich nicht mal einkaufen oder habe nen Kuchen gebacken … eben wirklich einfach nur gegemmelt: geschlafen, gelesen, gesurft, ge…

  3. morgiane sagt:

    die ruhe habe ich heute. meine kids bei papa, mein schatz leider schon wieder entschwunden, mein kater pennt und ich sitze hier und geniesse die ruhe. und morgen abend kommen sie dann wieder….

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