Graue Watte

Was ist heute nur los? Ich komme nicht in Tritt, mein Kopf ist irgendwie vernebelt und nur mit Anstrengung kann ich mich an zu führende Telefonate und zu erledigende Aufgaben erinnern. Dauernd schweifen meine Gedanken ab und verfahren sich für einige Momente in immer wieder neue, trotzdem nichtsnutzige und kontraproduktive Sackgassen. Der Blick aus dem Fenster erweckt zudem den Eindruck, als habe da oben heute jemand vergessen, die Sonne anzuknipsen. Das Gefühl, als wäre ich nur zum Teil anwesend, verwirrt mich und ich habe keine Ahnung, wo ich meine andere Hälfte gelassen habe, ertappe mich dabei, wie ich mich umsehe, ob ich nicht vielleicht hinter mir stehe. Ich gebe dem zunehmenden Mond die Schuld, obwohl mir für gewöhnlich die astronomischen Gezeiten keine Probleme bereiten. Äußerlich fahl wie der Mond und im Inneren grau wie der Himmel über mir. Dunkel und dennoch fast transparent und zugleich leicht wie eine Seifenblase, die mit Rauch gefüllt ist, schwebt mein Ich umher. Wie nach einer unvermutet abgebrochenen Lobotomie, die mich unvollständig und mit vakuumisiertem Gehirn zurücklässt. Jetzt werde ich mich suchen und hoffe sehr, bald fündig zu werden, denn so unfassbar wie ein flüchtiges Gas kann ich mich selbst nicht lange ertragen …

moggadodde

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13 commenti su “Graue Watte

  1. babs sagt:

    Das Wetter, der Mond, irgendwas im Trinkwasser… Ich bin bereit, fast jeder Verschwörungstheorie Glauben zu schenken. Denn: Irgendetwas stimmt nicht… *hohler Nachhall*
    Jedenfalls weiß ich, was Du meinst.

  2. Gabi sagt:

    Seltsam, das geht mir seit zwei Tagen nicht anders…ich weiß zumindestens, wem ich meine derzeitige Stimmung anlasten kann: es ist der Nargh. Scheusslicher Gesell. Konnte ich heute durch Ignoranz verscheuchen…
    Egal, ich hoffe, deine Klarsicht wird sich bald wieder einstellen. Gar nicht mal zu unserer Freude, sondern in erster Linie für deine *zwinker*

  3. moggadodde sagt:

    Wahrscheinlich liegt’s an den Tabletten …

  4. socki sagt:

    Was ist ein Nargh? Sowas wie eine Elvetritsche oder ein Wolperdinger oder etwa die Nachtgrapp? Gruslig. Manchmal hat man das Gefühl, jemand saugt einem das Leben aus den Adern. Vampire?

  5. moggadodde sagt:

    Habt ihr schon mal vom Incubus gehört? Das wäre immerhin auch eine Möglichkeit …

  6. bt sagt:

    Ich tipp mal auf eine simple Winterdepri, bedingt durch den für die Jahreszeit üblichen Lichtmangel. Sport… ja draußen! (produziert stimmungsfördernde körpereigene Endomorphine) und gesellige Aktivitäten sollen am besten helfen. Zudem kenne ich nach einiger Zeit Diät auch das Gefühl der Antriebsanlosigkeit. Gönn dir was, belohne dich für erreichte Etappenziele. Macht was zu zweit, geht doch mal in der Woche abends weg. Reicht das fürs Erste?

  7. azahar sagt:

    Das mit dem Incubus und Succubus (oder wie war das?) ist aber eine nette Art feuchte Träume zu erklären 😉
    Und anscheinend scheint Sex mit einem Dämonen ja richtig gut zu sein, woher sonst die Verausgabung am nächsten morgen?

  8. Georg sagt:

    Incubus – Die Idee ist ja geradezu genial!

    Soll keiner sagen, dein betrauernswerter „Zustand“ verbürge nicht solche Ideen. Oder sind sie gar fiebrig entstanden? Egal, so lange „Sylvan“, als männlicher Part der Incubus noch

    http://www.sylvan.de/media/media_videos.htm

    guten HardRock macht… ;o))

    Viele Grüße

  9. Anne sagt:

    Ich denke bt hat da schon Recht. Es ist die lichtmangelbedingte Winterdepri. Wir hatten zum Glück Sonntag und Montag den herrlichsten Sonnenschein, sodaß ich mich danach fühlte, als wäre ich aus einem tiefen Loch herausgezogen worden. Ich hoffe, diese Energie hält noch so lange an, bis der nächste Sonnenschein übers Land kommt.

  10. Mephisto sagt:

    Ins Bett gehen, zur Not auch alleine. Am nächsten Tag sieht es vielleicht wieder besser aus.

  11. barbara sagt:

    lt. Wiki ist es ja ein Dämon oder Waldgeist. Das hilft nur noch Exorzismus;-)

    Gehts heute besser?
    Tröstknutscher für Dich

  12. Diane sagt:

    … kein Wunder bei dem Wetter … sobald der Sturm sich wieder gelegt hat, sieht die Welt bestimmt wieder ganz anders aus 🙂

    Liebe Gruesse
    Diane

  13. moggadodde sagt:

    Ihr seid lieb und ich danke für eure aufmunternden Worte! Tatsächlich, nach einer Nacht in fast zu warmen Daunen und einem üblichen Katakombentag bin ich wieder die Alte. Gottlob habe ich solche Tage nicht so häufig und finde auch immer sehr schnell wieder aus den dunklen Gedanken heraus. Fehlende Sonne wirkt sich sehr offenbar nachhaltig auf mein fragiles Nervenkostüm aus 😉

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