O Happy Day

War das ein verdammt großartiger Tag! Manni hat die Fliegenfenster montiert und jetzt sind alle Fenster und Terrassentüren fliegen- und viecherverdichtet, so das ich mir u.a. den unfassbaren Luxus erlauben und des Nächtens im Bett lesen kann (sofern der MamS mich nicht wieder in die Seite tritt), ohne dass ich die halbe Nacht auf blutrünstige Stechmückenjagd gehen muss.

Mit Dixie kann schon wieder gelacht werden. Der MamS fing heute mit der leidigen Thematik des angeblich so dringlichen Einkaufs neuer Reifenabdeckungen für meinen Nissan an. Dass ich solchen Kokolores wegen einer kleinen, herausgebrochenen Stelle als reichlich überflüssig erachte, hatte ich verschiedentlich berichtet. Ich sollte mich also über die Preise informieren. „Nach was sollst du gucken?“ fragte Dixie und ich murmelte ihr ein generves „Radzierblenden“ zu.
„Was, Ratioblenden? Was soll das denn sein?“ fragte sie. Ich antwortete: „Mei, hört halt hin – Radzierblenden soll ich kaufen.“ Scheinbar verstand sie mich noch immer nicht richtig: „Hää? Razziablenden?“ Hab ich noch nie gehört“. Sie meinte es ernst und das zeigt mit letzter Sicherheit, dass sie entweder a.) ein Problem mit dem Gehör hat oder b.) genauso denkt wie ich und so etwas zu den vernachlässigenswerten Anschaffungen zählt.

Das Grillfest bei SchwäSu und SchwaMa war wie immer eine wunderbare Gelegenheit, herzhaft zu lachen, die aufkeimenden, grauen Gedanken zu vertreiben wie Zirruswolken die sich langsam auflösen, als hätte es sie nie gegeben.
Man sagt, seine Freunde kann man sich aussuchen, seine Verwandten nicht. Wenn die Verwandten auch noch Freunde sind, ist das ein unwahrscheinlich seltener Glücksfall, finde ich.

Euch eine fantastische Nacht wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

7 commenti su “O Happy Day

  1. bt sagt:

    Meine Damen! Da muss ich mal den MamS in Schutz nehmen, was mir als Autoignorant eigentlich nicht leicht fällt: Ihr habt keine Ahnung von der Notwendigkeit einer Radzierblende, er und vermutlich die meisten seiner Geschlechtsgenossen hätten dagegen Schwierigkeiten, die Notwendigkeit eines Kajalstifts herzuleiten.

    Allerdings kann ich mir vorstellen, dass nach deinem neuesten Beitrag von heute euer finanzieller Fokus auf ein vollkommen anderes überlebenswichtiges Objekt ausgerichtet wird.

  2. moggadodde sagt:

    Ein schöner Vergleich, bt! Kennst du den Witz, in dem der liebe Gott ja zuerst den Mann erschafft und sich dabei so verausgabt, dass die Frau (lt. Adam) hinsichtlich der Schönheit einen Zacken schlichter ausfällt? Gott hat lapidar gesagt: „Naja, dann müssen die sich halt einfach schminken“.
    Weil Gott (sicher ein Mann) also nicht in der Lage war, seine Prototypen qualitativ gleichwertig herzustellen, ist u.a. der Kajalstift der Versuch der Frauen, Gottes Unzulänglichkeit hinsichtlich der Verteilung der Gaben zu egalisieren. Sogar dafür müssen die Frauen ewig büßen. Obwohl Gott bei der Erschaffung so machen Mannes auch besoffen gewesen sein muss.

  3. bt sagt:

    Ich widerspreche! Zum einen sind Frauen grundsätzlich schöner anzusehen als Kerle – schließlich sind wir keine Erpel – und zum anderen macht ihr den Unfug mit besagtem Stift doch nur, um gegenüber der Konkurrenz zu punkten. Wir sind diesbezüglich ehrlicher. Wir lassen uns lieber so nehmen wie wir sind (ähh… wir hoffen so genommen zu werden, wie wir sind). Ich hab mir allerdings sagen lassen, es soll Kerle geben – bestimmt nur ganz, ganz wenige Ausnahmen – bei denen kompensiert die blitzende Radzierblende oder z.B eine dimmbare Vergaserinnenbeleuchtung Defizite physischer Art. Tja, jedem sein Kajalstift.

  4. moggadodde sagt:

    Ach komm, du wirst nicht ernsthaft auf dem „grundsätzlich“ bestehen wollen. Ich kann dir einige einschlägige Beispiele nennen, bei denen Gott auf der weiblichen Seite ordentlich gekifft haben muss. Im vorliegenden Fall ist nicht die Kompensation physischer Minderkapazitäten, sondern vielmehr das zu stark ausgeprägte Ästhetikempfinden die Wurzel des Ãœbels, was mir persönlich natürlich immer noch günstiger erscheint.

  5. bt sagt:

    Meine Aussage zur Defizitkompensation betrifft niemanden den ich kenne oder in der letzten Zeit live kennengelernt habe 😉

    Natürlich hat der da oben auch bei euch gelegentlich geschlampert. Ich habe ja deswegen auch „grundsätzlich“ geschrieben. Aber so viele Flops wie bei uns, hat er sich bei euch auf jeden Fall nicht geleistet. Schau dir nur mal alt werdende Männer an. Ab 50 bleibt dir als Frau nix anderes übrig, als auf die inneren Werte zu schauen. Da hilft nur Augen zu und durch oder singelnd durchs Leben zu schlurfen.

  6. Mephisto sagt:

    Schweigend und gleichzeitig mit dem Kopf nickend bt’s Beiträge lesend.

    Wozu braucht man Radzierblenden?

  7. moggadodde sagt:

    @ bt: Ich sehe, wir kommen hier auf keinen gemeinsamen Nenner. Alt werdende Männer sehen keinesfalls besser aus als alt werdende Frauen. Im Gegenteil: Durch den Vorteil des durchhaltungskräftigeren Bindegewebes haben Männer i.d.R. auch noch weniger Falten. Jedes Alter (wenn’s nicht zu krass kommt) hat seinen Reiz, Gottseidank. Und ich kenne so manchen Overfifty, den ich in der Jugend – in Franken sagt man – „mim Aaasch ned angschaud hätt“ und bei dem es jetzt ganz anders aussähe …

    @ Mephisto: Wenn sie ordentlich zerfleddert oder angeschrammt wären, könnte ich das ja einsehen, das würde mir auch nicht gefallen. Aber nur an einem von vier Dingern ist ein Eck rausgebrochen. Nachkaufen geht nicht. Also müssten (!) 4 neue her … Vielleicht mach ich’s ja doch, die sind nicht teuer bei meinen 13 Zoll-Reifchen. Dann hat die liebe Seele Ruh‘ …

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