No sweets for my sweet, no sugar for my honey

Gut möglich, dass ich in den vielen Jahren Bloggerei nie erwähnte, dass der MamS in manchen Aspekten weit jenseits gängiger Klischees verortet ist. So kann er besser Ordnung halten als ich (was nicht schwer ist), trinkt viel weniger Alkohol als ich (Brauerstochter!), ist sportlich und pfeift auf Fremdflirts sowie jegliche PS-Prahlerei. Er achtet auf seine Gesundheit, was nicht bedeutet, dass er mit einer Handvoll Rohkost auf dem Hometrainer herumaskesiert. Er isst gern und gut, aber durchaus vernünftig und in, wie ich meine, guter Ausgewogenheit. Weder kümmerlich noch kugelrund würde ich ihn als unterüppig bezeichnen.

Ärztliche Wartungstermine versäumt er nie und für einen kleinen Eingriff an der Schulter musste sich der Musterpatient MamS den üblichen Voruntersuchungen unterziehen. Nach deren Auswertung fiel Dr. Hausarzt fast vom Stuhl: Der MamS hat Zucker im Urin, und zwar in einer Konzentration, dass man fast von Urin im Zucker sprechen kann. Mein erster Gedanke war: Messfehler. Vielleicht hatte die Helferin die Brille falsch herum auf. Oder ihr war ein Stück Nutellabrot in den Becher gefallen. Herrscht ja auch immer Druck in so einer Praxis. Übliche Symptome wie für diese Werte zu erwartender, pausenloser Durst, permanenter Pinkeldrang oder Gewichtsabnahme fehlen nämlich völlig. Lediglich ein Harnwegsinfekt vor 4 Wochen wurde mit Antibiotikum versorgt. Sehr mysteriös ist das alles und nach meiner Meinung eher ein Fall für Dr. House als für den Hausarzt.

Heute also Besuch beim Fachmann, der die Diagnose bestätigte: Der MamS ist plötzlich Diabetiker, und das nicht zu knapp.

Nach einigen Recherchen stellte sich schnell heraus, dass einige Nahrungsmittel für ihn nun nicht gerade verbotene, aber möglichst zu vermeidende Früchte darstellen: Zucker im Espresso ist böse, Marmelade und Honig auch, ebenso wie Weißmehl, Kuchen, Kekse und Süßkram generell. Vollkorn ist in jeder Form beliebt und erlaubt, als Brot, Nudel oder Reis, ebenso wie Fisch und Fleisch. Eine strenge Diät, wie sie früher erforderlich war, muss heute nicht mehr sein. Grundsätzlich darf der MamS alles essen, ab und zu sogar sein geliebtes Samstagsbrötchen vom Bäcker aus Helmstadt, aber jede Pizza, jeder Fruchtsaft, jede süße Sünde wird fortan als mahnende Zahl in einem kleinen Büchlein erscheinen, dem Diabetikertagebuch.
Mehrmals täglich misst ein stylishes Computerchen in Garagenöffnerformat nach dem Fingerpieks den Blutzuckergehalt. Das Procedere sorgt noch für reges Interesse bei der gesamten Familie und so sitzen wir wie die Waltons um den großen Tisch und verfolgen Einstich und Ergebnis.
Dieses hat sich nach einem Tag ohne Zwischenfälle wie Bonbons, Fruchtsaft und Abendsnack bereits erstaunlich nahe eines Normalwerts eingependelt, was dem MamS seitens des kleinen Hank schon das Prädikat „Gelegenheitsdiabetiker“ eingebracht hat.

Ja, wir witzeln schon. Das lässt sich alles in den Griff bekommen. Aber Espresso mit Süßstoff … das ist schon ein verdammt hartes Los.

Einen süßen Abend wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

2 commenti su “No sweets for my sweet, no sugar for my honey

  1. Billie sagt:

    Das tut mir aber sehr leid für den MadS 🙁 Meine Mutter hatte auch Diabetes. Heute ist übrigens ihr 4. Todestag. Dadurch ist mir der März für immer versaut…

    • moggadodde sagt:

      🙁 Das wird sich geben, hoffe ich für Dich!
      Dem MamS geht’s super. Das meiste darf er ja essen, nur viel weniger als vorher. Er kann sehr diszipliniert sein, wenn er will und für den Rest bin ich ja noch da 😉

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