Von Malle bis Miami

Braten wurde bei der gestrigen Geburtstagsfeier zwar nicht aufgefahren aber Leberkäs’ satt mit Brötchen, Semmeln, Schrippen, Weckli, ganz wie ihr wollt. Es war ein reichlich spaßiger Abend zwar ohne alkoholbedingte Gesamtausfälle, jedoch mit holprigem Zungenschlag und Gangunsicherheit bei allen Festgästen. Wenn ich meinen Genuss auf den offerierten Rotling heimischer Lage beschränkt hätte, würde ich mich heute besser fühlen. Nein, der sagenhafte, selbstgebrannte Zwetschgenschnappes vom Schwiegervater wurde aufgefahren, ich sagte nicht nein und als Quittung ernähre ich mich heute von AlkaSelzer und Frischluft. Gottlob hat sich Hank zum Kinderbibeltag angemeldet und Dixie ist mit dem Kappenquerträger auf einem Fest. Ich kann mich also erholen, was auch bitter nötig ist, denn heute Abend bin ich zur Abwechslung mal Bartenderin. Ein Highlight des hiesigen Veranstaltungskalenders, die Beach-Party erfordert unseren Arbeitseinsatz. Der MamS und einige andere schnippeln hinter den Kulissen die Früchte und reichen crushed ice und neue Flaschen und meine Wenigkeit und drei weitere, mehr oder weniger Freiwillige bereiten Cocktails, wobei ich wie im Vorjahr den Caipirinha kredenzen werde. Tonnenweise Sand, Strandliegen, Plastikpalmen und Strandspielzeug, Bühne inkl. DJ, Sangria aus Eimern mit XXL- Trinkhalmen, jedes Klischee wird bedient, auch Blütengirlanden, die die dämlichen Dekolletees schmücken. Das wird zwar anstrengend, verspricht aber auch allerhand amüsante Kontakte. Der Blogspace wird schließlich gefüllt werden, weil die Gäste abgefüllt wurden. Vereinstratsch, Techtelmechtel, das übliche „Gehen alle mit dem/der Begleiter/in nach Hause, mit der sie gekommen sind?“-Geglotze werden eine umfangreiche Berichterstattung erfordern.

Das Fremdwort des Tages lautet denn auch bacchantisch, das bedeutet ausgelassen, trunken, überschäumend. Einige Schnaps- und Bierleichen wird es auch heute wieder zu beseitigen geben, einige Bacchanten werden auch überschäumen, aber dann eher in einem anderen, weniger angenehmen Sinn.

Ich werde jetzt noch ein wenig an der Matratze horchen, vorschlafen, damit ich heute Nacht nicht schwächle und berichte morgen über die Vorkommnisse. Nach meiner heutigen Morgendusche wollte ich meinen erfrischten Körper einer reichlichen Cremung unterziehen und als ich mich wunderte, warum das Mistzeug so eine komische Konsistenz zeigte und sich partout nicht in die Haut einreiben ließ stellte ich fest, dass ich statt der Creme das Duschgel aufgetragen hatte. Da war wohl noch etwas Restalkohol im Spiel …

beachboy.jpg

Aloha und bis denne

moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

2 commenti su “Von Malle bis Miami

  1. hach Mogga, du schreibst einfach SO herrlich!!! Damals wie heute!!! Wenn das Kind sich zum Bibeltag angemeldet hat, während man einen Kater auskuriert, ist das natürlich ideal. (Ich lach‘ hier TRÄNEN! Danke!)

    Und dieser Beachboy mit seiner Frau – toll, wer hat diese Skulptur denn gamacht?!?!

  2. moggadodde sagt:

    @ frater aloisius: Oje, dein Kommentar macht mich nachdenklich. Das ist schon zwei Jahre her … jetzt hab ich grade nachgeschaut: Heute bin ich genau 800 Tage mit dem Zeuch hier online. Wo bleibt bloß die Zeit?!
    Das Sandbild habe ich leider nicht gemacht, es muss aber ein richtig begabter Typ (oder Mädel) gewesen sein. Ich fand’s auch zum Hinscheiden schön … 😀

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