Noch’n Gedicht …

… von Frieder Nietzsche:

Die kleine Hexe
So lang noch hübsch mein Leibchen,
Lohnt sichs schon, fromm zu sein.
Man weiss, Gott liebt die Weibchen,
Die hübschen obendrein.
Er wird’s dem art’gen Mönchlein
Gewisslich gern verzeihn,
Dass er, gleich manchem Mönchlein,
So gern will bei mir sein.
Kein grauer Kirchenvater!
Nein, jung noch und oft roth,
Oft gleich dem grausten Kater
Voll Eifersucht und Noth!
Ich liebe nicht die Greise,
Er liebt die Alten nicht:
Wie wunderlich und weise
Hat Gott dies eingericht!
Die Kirche weiss zu leben,
Sie prüft Herz und Gesicht.
Stäts will sie mir vergeben: –
Ja wer vergiebt mir nicht!
Man lispelt mit dem Mündchen,
Man knixt und geht hinaus
Und mit dem neuen Sündchen
Löscht man das alte aus.
Gelobt sei Gott auf Erden,
Der hübsche Mädchen liebt
Und derlei Herzbeschwerden
Sich selber gern vergiebt!
So lang noch hübsch mein Leibchen,
Lohnt sich’s schon, fromm zu sein:
Als altes Wackelweibchen
Mag mich der Teufel frein!

Eine gesegnete Nacht (und dass St. Pauli gewinnt) wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

10 commenti su “Noch’n Gedicht …

  1. hith sagt:

    Deinem Wunsch schließ ich mich an, … und noch sieht es ja gut aus. *weiter daumen drück*

  2. moggadodde sagt:

    Ärgerlich, ärgerlich! Das war ja knapp. Mit Kämpferherz allein lässt sich leider kein Spiel gewinnen. Erst Pech und dann auch noch kein Glück. Ich hätte es Pauli wirklich gegönnt. Und: Hr. Hith, ich wusste gar nicht um diese Leidenschaft für den Fußball!

  3. barbara sagt:

    ich wußte gar nicht, daß der olle Nietzsche so schöne Gedichte schreiben kann. Als Hamburgerin habe ich früher auch mit St. Pauli gelitten und gefiebert. Heute bin ich gegen Fußball immun. Guten Morgen

  4. moggadodde sagt:

    Als Mutter eines U9-Torschützenkönigs komme ich um den Fußball noch nicht herum. In zwei Stunden beginnt wieder mal ein Turnier mit Papi als Trainer und Mutti als Chefmotivatorin … Wünsch uns Glück!

  5. Anne sagt:

    Ich bin ja auch nicht grad für die Bayern und hätte St. Pauli von daher feste die Daumen gedrückt … hätte aber leider auch gar nix genutzt gehabt.
    Und wie ist euer Turnier ausgegangen? Hats glückwünschen geholfen?

  6. barbara sagt:

    @anne, ich hab doch gar kein Glück gewünscht 🙂 – ich bin doch immun

  7. moggadodde sagt:

    Jo, das richtige Quentchen Glück zur richtigen Zeit: 1. Platz! Das hätte niemand so erwartet, immerhin haben die Jungs heute zum ersten Mal zusammen gespielt … Ihr hättet sehen sollen, wie sie mit stolzgeschwellter Brust die Medaillen in Empfang genommen haben …

  8. bt sagt:

    Wat denn nu? Fußball oder Nietzsche?

    So eine vor Weisheit strotzende Prosa und ihr redet vom schnöden Kampf ums Lederrundstück.

    Also ich müsste mich eigentlich über die Altersdiskriminierung des Herrn N. aufregen. Nur noch mit dem Teufel Sex? Und da dachte ich immer, der Herr wäre seiner Zeit weit voraus.

  9. moggadodde sagt:

    Die Vermengung von Prosa und Profanem scheint mir legitim. Immerhin wird die gewagte Mischung von Chippendale und Haring-Interieur auch nicht mehr geächtet. Ãœber Altersdiskriminierung seitens Herrn Nietzsche solltest du dich aber nicht echauffieren, hat doch Herr H. Schmidt letzte Woche die Generation 50 + als Gammelfleisch bezeichnet. Da ist der Frieder ja richtig lieblich …

  10. babs sagt:

    Schmidt darf das. Nächstes Jahr wird er 50 und eine schillernde Persönlichkeit ist er ja wirklich schon. Der Gag ist im unter Garantie beim Blick in den Spiegel eingefallen.

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