Gewitterstimmung

Es gibt Tage, da könnte man die von seinem selbst auf diese nuttige Erde gespuckte, teuflische Brut einfach umbringen. Heute ist so ein verdammter Tag und während draußen im Halbdunkel die ersten Blitze zucken und in der Ferne der Donner schon zu hören ist, sitze ich hier bei einer halbleeren geöffneten Flasche Wein und frage mich ernsthaft, warum zur Hölle ich an den „einschlägigen“ Tagen nicht ordnungsgemäß verhütet habe.

Euch einen heilen Abend wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

23 commenti su “Gewitterstimmung

  1. babs sagt:

    Tja, halten wir es am Anfang noch für einen unabdingbaren Bestandteil unseres Lebensplanes, so müssen wir später feststellen, dass wir einer tief im Innern verborgenen masochistischen Neigung gefolgt sind. Einer Neigung, die wir immer weniger genussvoll ausleben.
    Das Gute an Gewittern ist: Irgendwann sind sie wieder vorbei und die Sonne scheint, als sei nichts gewesen.

  2. moggadodde sagt:

    Das „richtige“ Gewitter ist jetzt vorbei und ich sehe am Horizont nur noch unglaublich viele Blitze, komischerweise höre ich keinen Donner mehr … Das Gewitter in mir gleicht aber noch einem halbherzig gelöschten Brand. Es ist nichts bereinigt und nichts, was schnell zu verändern wäre. Die Glutnester sind noch immer da …
    Du hast das übrigens sehr schön beschrieben. Tatsächlich kann dieser Plan das Leben unglaublich bereichern, aber sehr oft wird die Grenze zur Infragestellung dieser Entscheidung sehr tief angekratzt, zeitweise sogar überschritten.

  3. Mephisto sagt:

    Menschen übersehen bei Vergleichen immer gerne, was sie haben aber nicht hätten.

    Auf die Kinder bezogen, müßtest du mit folgenden Einschränken leben, hättest du keine:
    – kein Kindergeld
    – spätes Aufstehen am Wochenende
    – spontaner Sex in der Wohnung wann immer du und dein Mann gerade Lust hätte
    – weniger schmutziges Geschirr, weniger schmutzige Wäsche
    – ruhige Abende/Wochenenden

    Gut, verzichten müßtest du vermutlich auch auf die lachenden Gesichter deiner Kinder, die dir wahrscheinlich selbst den schlechtesten Tag noch versüssen können…

  4. alexander sagt:

    Ich frage mich ob es auch Babyklappen für Pubertierende gibt.
    Unsere Süße ist zwar erst 9 aber wenn ihre Motzphasen linear mit ihrer ‚sexuellen Reifung’ ansteigen sehe ich mich jetzt schon in ärztlicher Behandlung, auf Entziehungskur oder im Knast…

  5. morgiane sagt:

    Tja, auch ich habe mich so manches Mal gefragt, warum die Babyklappen so klein sind, oder warum ich sie nicht an der Autobahn ausgesetzt habe, bevor sie ihre Adresse und Telefonnummer kannten…

    Und dann kommen diese Momente, selten zwar, aber immerhin, an denen sie mich verblüffen, mich umarmen, ein paar Blumen vom Wegrand gepflückt für mich, nach Hause kommen und das Essen wartet…

    Also wirklich masochistisch…viel Ärger und Schmerzen und wenig Freude?…Und nicht zu vergessen…Gallensteine…*grins*..

    Ach was, ich würde immer wieder an den „entscheidenden Tagen“ mich auf das letzte große Abenteuer des Lebens einlassen…

  6. moggadodde sagt:

    @ Mephisto: Allein an der Quantität der von dir angeführten Punkte kannst du sehen, dass das kümmerliche Argument der lachenden Gesichter diese keineswegs aufwiegt. Vielleicht könnte noch ein Vorteil sein, dass ich ohne sie möglicherweise schon zu einer engstirnigen und biestigen Schicki-Tussi ohne Spontanität und Reaktionsvermögen verkommen wäre. Kinder fordern ständig vollen Einsatz und halten einen am Puls der Zeit. Sie können den Horizont erweitern aber auch den Himmel einstürzen lassen, sind eine Anschaffung fürs Leben, ohne jegliches Umtausch- oder Rückgaberecht und nachbessern muss man ggf. auch selbst 😉
    Sie machen es einem sehr oft verdammt schwer und es gibt Tage, an denen ich das Wort „Mama“ nicht mehr hören kann und ihnen gerne den Mund zutackern würde.
    Vielleicht würde ich es sogar wieder machen, weil Menschen ja oft verrückte Dinge tun, vielleicht aber auch nicht und wenn ich dann lachende Gesichter sehen wollte, hätte ich mir ein schönes Kinderfoto aus meinem Rolf-Benz-Sideboard geholt, mich ein bisschen daran erfreut und wäre dann mit meinem Labrador-Mischling Gassi gegangen, der mit Sicherheit leichter zu erziehen gewesen wäre als diese zwei Kinder.

    @ alexander: Wenn es sie gäbe, wüsste ich es, glaub mir!
    Ausnahmsweise war es gestern nicht die Große, die das Fass zum Überlaufen brachte, sondern der 9jährige Hank, der einen kleinen Vorgeschmack auf das gab, was uns bald mit ihm erwartet.
    Du wirst dir noch wünschen, auf Entziehungskur oder im Knast zu sein, wart’s ab, wenn die Frucht deiner Lenden ins richtig prekäre Alter kommt!

    @ morgiane: Es gibt diese schönen Momente, das ist richtig, aber es sind, zumindest hier und zumindest derzeit nicht genug, um die negativen Erlebnisse zu kompensieren. Es kommen sicher wieder bessere Tage und Hank fährt mit seiner Omi heute für zwei Tage ins Legoland und ist somit erstmal aus der Schusslinie. Wenn er dann am So wieder kommt, hat mein verdammt bescheuertes Mutterherz einen Großteil schon wieder vergessen. Kennst du ja alles …
    „Das letzte große Abenteuer des Lebens“ … ich weiß nicht. Ein Trip in die Mangrovensümpfe Brasiliens, ohne Verpflegung und Survivalausbildung, das ist ein Abenteuer, aber eines, aus dem ich mit einem Telefonanruf wieder auf sicheres Terrain geholt werde. Kinder sind kein Abenteuer, sie sind Begleiter für ein ganzes Leben und davon gibt’s ja leider nur eins … 😉

  7. azahar sagt:

    Oh je, ich glaub ich überleg mir das nochmal …. 😉

  8. socki sagt:

    Aber sei doch mal ehrlich, langweilig wird es nie und du lernst die kleinen Dinge des Lebens schätzen. Wenn sie endlich schlafen oder mit Omi in Urlaub sind.
    Als Abenteuer würden ich es auch nicht bezeichnen, eher als Prüfung und Belastungstest.

  9. barbara sagt:

    *lol* Babyklappen für Pubertierende….

    meine Kleine ist 28 und diese Gedanken hören wohl nie auf.

  10. markus sagt:

    erst gestern als ich erfahren habe, dass sohnemann es ohne mein wissen geschafft hat 7 wochen (!) die schule zu verweigern, schoss es mir wieder durch den kopf: wäre es nicht besser gewesen meinen anteil einfach ins klo zu … und das, obwohl wir damals fast ein jahr brauchten, bis meine ex empfing.
    heute setzt er noch einen drauf. der kerl hat sich mal wieder auf die flucht begeben. naja, fast. hat mir immerhin einen zettel hinterlassen. komme sonntag wieder…

  11. Gerlinde sagt:

    Und mein Kleiner kann es genau so gut – der glaubt jetzt mit 34, dass ihn keiner sieht, wenn er die Augen zumacht. Ich fürchte, das hört nie wirklich auf. Werd mal meine Mutter fragen, was sie dazu zu sagen hat – ich bin jetzt 56 🙂

  12. moggadodde sagt:

    @ azahar: Leicht wird es auf jeden Fall nicht. Aber nur zu … 😉

    @ socki: Natürlich wird es nicht langweilig. Aber das ständige Diskutieren, Reglementieren, Sanktionieren, Disziplinieren, Konditionieren, Motivieren, von der Sorge, was draus werden wird ganz zu schweigen, ist mir manchmal zuviel. Langeweile ist doch was wirklich Schönes!

    @ barbara: Mit 28 ist sie ja schon „groß“, was aber nicht bedeuten muss, dass sie erwachsen sind …

    @ markus: Immerhin hat dein Sprößling einen Zettel hinterlassen, er macht doch Fortschritte. Steht da auch drauf, wo er steckt? Informiert die Schule nicht über derartige Fehlzeiten? Er kommt wohlbehalten wieder, wirst sehen. Ich denk‘ an dich.

    @ Gerlinde: Das denke ich auch. Sorgen machen ein Leben lang. Ja, es würde mich interessieren, was deine Mutter dazu zu sagen hat!

  13. Schließe mich dem Wunsch nach Babyklappen in XXL uneingeschränkt an. Gerne auch Ausführungen für gleich mehrere „Ableger“ gleichzeitig. Schreibe das, obwohl heute ausnahmsweise von keinem der besagten Sprösslinge ein Gewitter niederging, einfach aus der Erfahrung der letzten Jahre. Dabei muss angemerkt werden, dass der ÄLTESTE (!!) 13 ist. Es stehen also noch heitere Jahre bevor und es hat schon lange angefangen.

  14. babs sagt:

    Das ist nun mal im Leben so,
    den andern geht es ebenso.
    Und das hat doch schon mal was Beruhigendes. Alle die, die sooo liebe und brave Kinder haben, sind auch irgendwann dran. Manch einem muss die rosa Brille erst aus dem Gesicht gerissen werden, andere kriegen die geballte Ladung einfach nur später ab. Ist doch tröstlich.
    Man kann natürlich auch sagen, alles, was uns nicht tötet…

  15. socki sagt:

    @ babs: Die Leute, die behaupten, sie haben liebe, brave Kinder, lügen, daß sich die Balken biegen.
    @ mogga: Ich sehe mich auch manchmal einen Laib Brot mit einer Feile drin backen, wenn der Große hier mal wieder völlig austickt.

  16. moggadodde sagt:

    @ Karin: Dann besorg‘ dir schonmal einen Drogenvorrat. Du hast das gleich dreimal, gell?

    @ babs: Es geht einem wirklich gleich besser, wenn man sich a.) so richtig ausgekotzt hat und b.) hört/liest, dass es überall der gleiche K(r)ampf ist.

    @ socki: Die schlimmsten Kinder sind die, die sich daheim mustergültig benehmen und, sobald sie woanders sind, die Sau rauslassen. Da habe ich die Scharmützel doch lieber zuhause. Wir müssen es ausbaden, wir haben sie ja gemacht.
    Das Brot, in das eine Feile in der Größe, wie wir sie brauchen, hineinpasst, sprengt vermutlich das Fassungsvermögen unserer Öfen …

  17. In der Tat: Drei von der Sorte. Nr. 1 ist schon auf dem besten Weg zum Zenit des Dauerprotests und Nr. 2 (eine Dame) befindet sich langsam auf dem Weg dahin, wobei bei ihr die Anfälle noch von temporärer Natur sind und tröstlicherweise ein Bedauern zur Folge haben. Das Bedauern entfällt bei Nr. 1 meistens völlig. Nr. 3 schaut meistens nur und staunt, wenngleich auch er schon bestens weiß, wie man seinen Willen ertrotzt.

  18. markus sagt:

    danke mogga, ja steht drauf. ist aber eine finte, wie ich meinen sohn kenne. aber ich glaube zu wissen, wo er ist. zum thema schule und benachrichten kann ich nur sagen, dass die es trotz vereinbarung nicht für nötig befunden haben, mich zu benachrichtigen. erst am donnerstag nach der zeugniskonferenz wurde mir das beiläufig mitgeteilt. mich wundert nicht mehr, warum deutschland so schlecht in den pisa-studien abschneidet. und ja, ich bin sicher, dass dieses pubertierende pickelbübchen am sonntag wohlbehalten zurückkehrt.

  19. morgiane sagt:

    @markus: ich hoffe das wird wieder. Aber dem Lehrer würde ich den Marsch blasen. Wenn meine Kids nix getan haben an der örtlichen Haupt- und Realschule bekomme ich prompt Nachricht, nervt zwar auch manchmal, aber das ist der Moment, an dem ich das dörfliche zu schätzen weiß. Nur ist das Le(e)hrpersonal manchmal einer Ansicht, die sich irgendwie aus den 50igern und 60igern rüber gerettet hat…ich kann nicht jeden Mittag da sein, um mit einem 13 Jahre altem Knaben seine Hausaufgaben zu machen…und prompt drücken sie einem das schlechte Gewissen rein…aber wem sag ich das?
    Ich drück dir die Daumen, dass alles sich einrenkt!

    Sorry liebste Kollegin…aber ich wollte ein paar tröstende worte fur unseren lieben Markus loswerden…

  20. barbara sagt:

    in der Haut des Pickelbübchens möchte ich am Sonntag auch nicht stecken, aber da muss er durch. D wird ein hartes Stück Arbeit. Ich weiß wovon ich schreibe, denn Jule wollte in der 12. die Schule schmeissen…*puh*

  21. markus sagt:

    @morgiane: hier in mg ist es furchtbar. die melden sich einfach nicht. auch wenn es vereinbart wurde. hab ich schon mit der realschule mitgemacht und jetzt auch mit der hauptschule. mit verlaub, das sind ar*chl*cher!

    @barbara: der muss sich keine sorgen machen, heimzukommen. was wäre ich für ein vater, wenn ich ihm zur begrüßung eine standpauke oder noch schlimmer verpassen würde. bin doch froh, wenn er wieder da ist!

    @mogga: tschuldige bitte wg. des missbrauchs…

  22. markus sagt:

    sollte heißen schlimmeres. sorry.

  23. moggadodde sagt:

    @ Karin: Dann ist ja jedes Stadium vertreten. Höchststrafe. Und deine Nr. 3 lernt wie Hank sicher sehr schnell, besonders unangenehme Verhaltensweisen abzukupfern. Darin sind sie ja besonders gut, die Kleinen.

    @ markus: Das ist ein starkes Stück. Ich wünsch dir gute Nerven und morgen ein glückliches Händchen für die sicher erfolgende Ansprache an das „Pickelbübchen“ (ein süßes Wort …)

    @ morgiane: Stimmt. Trotzdem bin ich froh, nur zwei Nachmittage nicht anwesend zu sein. Ich wüsste nicht, wie das hier abliefe, wenn ich jeden Tag weg wäre und ich bewundere Frauen und Familien, die das jeden Tag hinbekommen, ohne, dass das schulische und haushaltliche Chaos ausbricht.

    @ barbara: Zumindest das hast du schon hinter dir … Jule war auch ein Musterkind, gell?

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