Feuer unterm Dach

Als hätte ich’s letzte Woche nicht geahnt. Dixie war gestern Abend zwei Stunden überfällig und weil weder sie noch ihr mir namentlich nicht näher bekannter Kavalier per Mobiltelefon zu erreichen waren, rief ich direttemang die Polizei an, die über das von mir in Miss-Marple-Manier notierte Autokennzeichen den Halter ausfindig machte, bei ihm anrief und „Matt“ dazu veranlasste, seine minderjährige Besucherin umgehend ihren Eltern zuzuführen.

Dixie erklärt halbherzig, sie habe die Zeit vergessen und ist wegen meiner Polizeiaktion um „Matt“ und sein wahrscheinlich noch unbeflecktes Strafregister besorgt. Dass sie mir aus meiner Pflicht und meiner Angst heraus keine andere Wahl als die 110 gelassen hat, sieht sie nicht ein, sondern wirft mir vor, ich zerstöre ihre Freundschaften. Keine Rechte ohne Pflichten. Solange sie das nicht kapiert und sich daran hält, wird sie bezüglich aushäusiger Vergnügungen mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen, soviel ist sicher.

Ach, es ist müßig, noch weiter darüber zu schreiben und ich habe auch keinen Bock mehr dazu. Apropos: „Matt“ hatte offenbar nicht genügend Eier in der Hose, seiner Puppe in der ersten, deftigen Reaktion, die sie hier erwartete, beizustehen, sondern ließ sie an der Ecke aussteigen.
An der Suppe, die sie sich da eingebrockt hat, wird sie lange zu kauen haben.

Einen guten Appetit wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

8 commenti su “Feuer unterm Dach

  1. markus sagt:

    hoffentlich hat sie kapiert, was dieser ‚matt‘ für ein feiges männlein ist. hegte er echte gefühle für dixie, hätte er ihr nach dem nachhausebringen in ihrer not beigestanden. ich stimme dir und deinem verhalten voll und ganz zu, schatzi. dass mit den rechten und pflichten können die kids nicht verstehen. du weißt doch, in dem alter gehört ihnen die ganze welt. meinen sie… wie wir früher ja auch.

  2. moggadodde sagt:

    @ markus: Irgendwann wird sie’s verstehen. Ich verstehe jetzt ja auch, warum mir mein Vater eine geschnackelt hat, als ich (15) mit dem Bundeswehrsoldaten Rolf B. aus Eitorf im Hausflur geknutscht habe, der sich dann natürlich auch verdünnisiert hat.
    Sie hat(te) viel mehr Freiheiten, als ich je zu träumen gewagt hätte. Trotzdem ist es ihr nicht genug, aber jetzt habe ich die Faxen dicke. Reichst du den kleinen Finger, reißt sie den Arm aus dem Gelenk. Jetzt ist aber Ende Gelände.

  3. Mir graust es, denn ich weiß, mir wird es genauso ergehen. Meine Dame ist gerade 11. Wie lange ist die Schonzeit`?

  4. moggadodde sagt:

    @ Al Gore: Du hast es gut. Kannst deine 30 Kinder am Mittag einfach in die Wüste schicken, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben 😉

    @ Karin: Wird nicht mehr lange dauern, fürchte ich. Keine Panik, das hat noch jeder rumgebracht, aber es ist verflucht anstrengend. Hoffentlich fährst du mit dem Gatten auf der gleichen Erziehungswellenlänge. Sonst wird die Sache noch schwerer.

  5. Al Gore sagt:

    Solange ich nicht wegen 30 Kindern die Polizei holen muss!

  6. oh wagga! so ne nummer hab ich seinerseit genau einmal gebracht. und da hing dann auch längere zeit der haussegen schief – und wie ich heute finde, mit vollem recht.
    mogga, lass dich nicht zu dolle stressen vom renitenten kind …
    meine erfahrung von außen (sprich: mit den jeweiligen, mehr oder weniger stark pubertierenden kindern von sweetest bzw. seinem vorgänger): die brauchen die grenzen verdammt dringend! wenn du ihr keinen heißen einlauf gemacht hättest, stünde beim nächsten mal evtl. die einseinsnull vor der tür und spricht mit ernster miene, dass sie was wichtiges wollen und ob sie reinkommen dürfen und so.

    also: beide daumen hoch, und fühl dich unterstützt, auch wenn das von hier aus nur moralisch geht.

  7. moggadodde sagt:

    @ hühnerschreck: Jetzt ist sie schon wieder ganz kommod … und ja, jetzt ist ein Zusammenleben wieder angenehm. Bis zum nächsten Mal … Nach einer neuen Studie heißt der Ãœbeltäter „Tetrahydroprogesteron“. Erwachsene soll dieses Hormon mutig machen, Pubertierende füttern damit ihre Launen …

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