Renoviertagebuch Teil 2 – Von der Mühe und dem Eichhörnchen

Zwei Wochen später hat sich noch nicht allzu viel getan. Während Hanks Zimmer vorher einen dauerhaft verspielt-messieesken Charme bot, hat es inzwischen jegliche Wickelkommodenromantik verloren und könnte nun in diesem Design auch einem Clochard als Behausung dienen. Ein ähnliches Wohnbeispiel könnte sich so auch unter der Pont Neuf finden oder in den düsteren Seitenarmen der Metro.

Viel ist nicht mehr da, gestern konnten wir endlich das Bett Gulliver verkaufen. Während der Abbauphase lenkte ich die Aufmerksamkeit der Käufer vorsichtig auf den einsam in der Ecke stehenden Lyksele, und ob denn nicht auch Bedarf für einen günstigen, Tippitoppi-Bettsessel … ? … und schon hievten wir das Teil in den Hänger. Die Leute waren nett und sehr offenherzig. Nach 90 Minuten wusste ich Bescheid über Lebensumstände, Arbeitsverhältnisse, Familienzusammensetzung, Trennungstraumata und Schicksalswendungen. Insgeheim wunderte ich mich etwas, wie Menschen denn so arglos mit ihren persönlichsten Informationen umgehen können. Dann fiel mir aber ein, dass ich seit vielen Jahren blogge und mir Kritik in diese Richtung wohl besser verkneifen sollte.

Die neuen Möbel werden in frühestens 14 Tagen geliefert. Der kleine Hank wird also noch ein Weilchen mit diesem arg reduzierten Komfort leben müssen. Schmerzlich vermisst er den schon ausgelagerten Computer, fand beim Ausräumen aber seinen alten DS. Und das ist immerhin mehr, als ein Clochard unter der Pont Neuf aufweisen kann.

Einen aufgeräumten Tag wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

4 commenti su “Renoviertagebuch Teil 2 – Von der Mühe und dem Eichhörnchen

  1. Anka sagt:

    Ist das an der Wand ein Kinderboxsack oder eine Spieluhr?
    Und der Autoteppich? Behält er den?
    Und nein, ich bin nicht kaufinteressiert, nur interessiert am Umbau vom Kinder zum – ähem -Jugendzimmer.
    Mein Sproß wird nämlich auch bald 13 und meldet diesbezügliche Wünsche an!
    Und mir ist das fast zu viel an Umbau…

    • moggadodde sagt:

      Das an der Wand ist eine Spieluhr, die seine Patin selbst gemacht hat … natürlich bleibt die nicht da, ebenso wenig wie der Teppich. Weil’s halt noch zwei Wochen dauert, ließ ich das drin, damit das Zimmer nicht ganz so aussieht wie eine Isolationshaftzelle.
      Wie gesagt, die Möbel waren teilweise noch von seiner großen Schwester, da musste etwas Neues her. Und nachdem sein Wunsch nach Military- und Tarnnetzdesign jetzt auch überwunden ist, können wir tätig werden. Viel Glück!

      • Anka sagt:

        Oh danke, ihnen auch.
        Military finde dich jetzt gar nicht sooo schlecht – alles mit Pflanzenfarben und Farbresten in Naturtönen (un-)ordentlich verfärben und Netze über die alten Sachen oder so…scheint mir machbar und preiswert.
        Und wenn Ihrer im Zumüllen von Zimmern nur annähernd so begabt wie meiner ist, sieht man vom Design ohnehin nach kürzester Zeit nicht mehr viel…

        • moggadodde sagt:

          Das ist wohl eine Frage des künstlerischen Geschicks – und damit ist es bei mir leider gar nicht weit her.
          Was das Zumüllen betrifft haben wahrscheinlich nur die wenigsten Kinder in diesem Alter einen Ordnungssinn. Wenn ich andere Kinderzimmer sehe, fühle ich mich gleich nicht mehr ganz so schlecht 😉

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