Plattfisch

Unwitzigerweise hat doch der tief gesunkene Sinkewitz, frisch operierter Fahrrad fahrender Fuldaer, innerhalb einer Woche gleich zweimal das Gesicht verloren. Das muss ihm doch erstmal einer nachmachen!

Und ich habe innerhalb eines Satzes um diese Uhrzeit mindestens zwei Wortspiele untergebracht, vollkommen ohne Stimulation durch anabole, alkoholische oder halluzinogene Präparate! Da würde mich schon einmal interessieren, welche Perlen ich stoned oder high aus dem Plattitüden-Pool fischen könnte!
Der Mensch ist ja oft zu Sachen fähig, die man ihm nicht zugetraut hätte, aber die Abgabe einer „Ehrenerklärung“ (der Gruppenzwang steht hier einmal außer Frage), um vielleicht schon zum Zeitpunkt der Unterschrift ein paar Testosteronspritzen im Fahrradflicktäschle versteckt zu haben, ist schon ein schlechter Witz. Tiefer kann man nicht sinken.
Ich habe heute Nacht im Halbschlaf übrigens die Lösung für das türige Tapezierproblem gefunden, ganz ohne Hormone und mein Gesamtbefinden befindet sich insgesamt auf dem aufsteigenden Ast.

Ich mach‘ mir jetzt erstmal eine Koffeinspritze fertig.

Euch einen Glyxtag wünscht
moggadodde

Handwerker-Philosophie

Er (leicht süffisant): „Na, gell jetzt stößt auch du an deine Grenzen, gell?“
Ich (sehr überzeugend): „Nein, ganz bestimmt nicht. Man stößt nämlich nur an seine Grenzen, wenn man bei einem Problem aufhört und nicht weitermacht. Und ich mache weiter, siehst du doch!“

Genau genommen habe ich das Problem jetzt aber vertagt. Diese verfluchte Ecke über der Flurtür will mir nicht gelingen! Vielleicht bringt ja eine Mütze voll Schlaf den benötigten Geistesblitz …

Euch eine friedliche Nacht wünscht
moggadodde

Ochsenblutrausch

Ich persönlich bin ja davon überzeugt, dass in der Liste der häufigsten Ehescheidungsauslöser das gemeinsame Tapezieren ganz oben zu finden ist, bestimmt noch vor dem Punkt „Fremdgehen mit dem besten Freund/Freundin“, „Klamotten-durch-die-Wohnung-schmeißen“ oder „Zehennägel-am-Esstisch-schneiden“.
Gerade mal sieben Meter wunderschöne, ochsenblutrote Wand sind geschafft, was an der Erbsenzählerei am abnormalen übermäßigen Perfektionszwang des MamS liegt.
Zum Erreichen eines korrekten, rechten Winkels benutzen wir übrigens seit Jahren dasselbe Cover der Doobies (mit Inhalt),

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gewissermaßen als Maskottchen für gutes Gelingen und inzwischen ist also ein Drittel bearbeitet und sogar eine große Terrassentür (mit Rolloband!) haben wir geschafft, ohne uns die Tapetenschere in den Hals zu rammen. Ich gebe zu, viel hat, zumindest bei mir, nicht gefehlt.

Vielleicht sind wir morgen besser aufeinander eingespielt. Heute hatte das noch allerhand Optimierungspotenzial.

Euch eine glatte Nacht wünscht
moggadodde

Licence to chill

Nach einigen Tomatenbroten wollte sich der MamS nur ganz kurz hinlegen, ich, schnupfenbehaftet und mit anhaltenden Nackenschmerzen, leistete ihm etwas Gesellschaft und, schwupps, sind wir beide fest eingeschlafen und nun ist es zu spät, den Tapeziertisch aus dem Keller zu holen und den Leim anzurühren … Himmel, was sind wir nur für Memmen! So wird das ja nie was!

Wir spazieren lieber noch ein bisschen durch den benachbarten Wald in den herrlichen Sommerabend, die schönste Zeit des Tages, wenn die flimmernde Hitze langsam einer wohltuend lauen, atembaren Luft weicht, die auf der aufgeheizten, verschwitzten Haut bei jedem Hauch der bergab fallenden Luft einen sanften, irisierend-samtenen Schauer hinterlässt …

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Zum Arbeiten ist immer noch Zeit – morgen oder übermorgen. Jetzt schauen wir schon so lange auf nackte Wände, dass uns dieser Anblick auch noch ein paar Tage länger nicht stören wird.

Euch einen milden Abend wünscht
moggadodde

Ohne Schweiß kein Preis

Den Abschluss des ereignisreichen Wochenendes bildete gestern der bewegliche Teil. Ich als Sportmuffel Passivsportlerin lasse sporteln: Der kleine Hank durfte sich gestern beim letzten Turnier der Saison durch die Mittagshitze hecheln. Fünf Spiele á 10 Minuten sind die richtige Dosis, um nicht mit einem Sonnenstich vom Stängel zu kippen. Das einzige Gegentor fiel ausgerechnet im Finale, aber auch mit dem zweiten Platz waren die Buben hoch zufrieden und das ist das einzig Wichtige, finde ich.

Hank ist heute übrigens in die Rhön gefahren, wo der engagierte Lehrkörper fünf Tage lag unsere Kinder bespaßt, was bedeutet, dass ich hier vielleicht eine etwas ruhigere Kugel schieben kann. Dixie hat das Klassenziel völlig wider Erwarten und nach einigem Schwitzen doch noch erreicht, indem sie sich mit ihrer mündlichen Leistung im Mathe auf eine 4,4 gerettet hat und mit der Note 5 in Physik hat sie sich zwar nicht mit Ruhm bekleckert, sie ist aber auch keine Katastrophe.

Katastrophal allerdings ist der Umstand, dass noch immer nicht tapeziert ist. Heute endlich, wenn der MamS eingetrudelt ist, soll es losgehen. Die Möbelfirma hat heute auch schon angerufen, dass sie am Mittwoch liefern wollten, aber das kriegen wir beim besten Willen nicht mehr auf die Reihe. Zwar wird die Aktion bei hochsommerlichen Temperaturen ohnehin kein Spaß, aber das hatten wir vor vielen Jahren schon einmal: In einer Dachwohnung bei ähnlicher Witterung hatten wir uns verzweifelt sämtlicher Kleidung entledigt und unter hitzigen Wallungen pappten wir im Schweiße nicht nur unseres Angesichts die Papierbahnen hüllenlos auf die Schrägen. Aus verschiedenen Gründen dauerte dieses Unternehmen länger als geplant und wir waren auch nicht sehr konzentriert bei der Arbeit, weshalb nach Abschluss Hunderte von Luftblasen unter den Tapeten saßen, die der MamS später einzeln wieder perforierte und mit Kleber unterspritzte, was wegen des psychedelischen Musters glücklicherweise nicht weiter auffiel.
Verzögerungen können wir uns diesmal allerdings nicht leisten, deshalb wird heute keinesfalls unbekleidet tapeziert.

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Aber ein kleines Viertele Achtele vom leckeren, eisgekühlten Rotling wird uns die hidrotische Arbeit ganz bestimmt versüßen können …

Euch einen klimatisierten Tag wünscht
moggadodde