Das Wunder im Hosenstall

Das war eine starke Leistung: Zu verdanken haben wir dieses eigentlich unmögliche Kunststück dem fähigen Fachverkäufer, der schon bei der Begrüßung äußerst dezent mit bloßem Auge unsere noch angezogenen Hintern taxierte, rein beruflich natürlich. Jeder von uns passte und gefiel das jeweils erste, mit zackigem Schwung aus dem Regal gelupfte Beinkleid.
Kein peinliches Fragen nach kryptischen, amerikanischen Größen, die ich mir sowieso nie merken kann, kein frustrierender Probiermarathon, der einem von Hose zu Hose zu Hose mehr die Zornesröte auf die oberen Backen treibt, den letzten Leberkäsweck verfluchen lässt und einen derart ins Schwitzen bringt, dass auch die unbarmherzigen Spiegel in den viel zu engen und ebenso unbarmherzig ausgeleuchteten Kabinen beschlagen.

Was unglaublich klingt, klappt hastenichtgesehen im angenehmen, geräumigen und erfreulich dezent ausgeleuchteten Hosenstall mit dem schlichten Namen Jeanshaus, denn man höre, staune und erstarre in Ehrfurcht:
Drei Weiblichkeiten verlassen mit vier Jeans nach weniger als 30 Minuten ein Geschäft.
Das ist fast ein Wunder, finde ich und vergebe hiermit feierlich 10 Punkte auf der nach oben offenen Shopping-Temposkala.

Euch einen übersinnlichen Abend wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

22 commenti su “Das Wunder im Hosenstall

  1. Einen ähnlichen Jeansladen gibt es in München auch. Kein Geschiss, kein Schickimicki, keine Blagenmusik, keine Deko. Hosen pur und kompetentes Personal, das einen bedienen und beraten MÖCHTE. Die Jahresdosis Buxen für 2 wird da gleich im Stapel eingesackt.

  2. Emily sagt:

    Dann hatte ich dort wohl den falschen Verkäufer erwischt, ist auch schon ein paar Jahre her. Die Hose war eindeutig zu eng. Er bestand darauf, dass sie passt. Der Mann muss es ja wissen. Den Kauf habe ich bereut. Und seine Blicke auf meinen Allerwertesten waren definitiv nicht rein dienstlich.

    Da oben ist auch die Tierverwertung? Gut zu wissen, sollten meine Vierbeiner mal den Löffel abgeben.

  3. prey sagt:

    Also in Leipzig gibt es auch so einen Laden, aber da ist nur EIN Verkäufer kompetent und nett. Die anderen sind entweder oder. Manche nicht mal eins davon. Zweimal Spitzenjeans ergattert mit nettem Verkäufer. Einmal nach 15 Hosen das Handtuch geworfen mit drei Verkäufer/innen gleichzeitig, die das ganze Spektrum von Entweder-Oder-Oder-Gar-Nichts erfüllten. So kanns gehen. *neidvoll ab*

  4. Ekke sagt:

    Was Du uns hier wieder erzählen willst … 😉

  5. Mephisto sagt:

    Lass mich raten: ihr habt das Geschäft um 19:40 betreten und wurdet um 20:10, bereits 10 Minuten nach Geschäftsschluss, hinauskomplementiert. Gib es zu! 😉

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