Ausgeschlossen!

Spinat wird eisengehaltstechnisch ja bekanntlich gerne überbewertet. Trotzdem ist Spinat gesunder als z.B. eine Schachtel Zigaretten oder ein Pfund Fensterkitt.
Anders sieht die Sache aus, wenn zwischen Köchin und Spinat eine wegen Zugluft zugeknallte Haustür liegt. Wenn sich dieser Spinat in einem Topf befindet, der auf einem eingeschalteten Herd steht, könnte die Sache nicht nur ungesund, sondern sogar richtig brenzlig werden und genau das ist mir gestern passiert.

Wegen des Windes hatte ich alle Terrassentüren und Fenster verrammelt und mangels Ersatzschlüssel unter irgendeinem Blumentopf musste ich von außen hilflos durchs Küchenfenster beobachten, wie der Spinat auf der auf 6 von 10 Punkten befeuerten Platte lustig vor sich hin blubberte. Ich wusste, der Spinat war anfangs noch leicht gefroren, ich hatte also noch ein Zeitfenster von einer guten halben Stunde, bis ich um das Küchenmobiliar bangen und notfalls eine Scheibe einschlagen musste, was sicherlich billiger enden würde, als die Anforderung eines Schlüsseldienstes, der im Zweifel ohnehin erst ankäme, wenn die Hütte längst in hellen Flammen steht.
Beim Nachbarn telefonierte ich der Vermietung hinterher, die, wenn man sie denn wirklich braucht, natürlich nicht erreichbar ist.
„Du hast doch den Generalschlüssel“, bemerkte ein anderer, aufmerksamer Nachbar, was aber wenig hilfreich ist, wenn sich das Sesamöffnedich ebenfalls innerhalb dieser Wände befindet. Doldi, der!
Dixie hing mit ihrem Schlüssel natürlich auch unerreichbar in irgendeinem Park herum, Hank hatte ich eben schlüssellos zum Training gebracht und der MamS … der MamS!

Ewig dauerte es, bis der Muckibudentelefonist in den odorierenden Gängen den MamS auf irgendeinem Fitnessapparat fand, wo er derzeit seine bürolahm gewordenen Muskelgruppen aufbaut. Kalt wie eine Hundeschnauze on the rocks erklärte ich ihm die Lage in einem knappen Satz und trotzdem dauerte es noch eine weitere halbe Stunde, bis der MamS mit quietschenden Reifen vor dem Haus aufschlug. Das Wohnen auf dem Land hat eben nicht nur Vorteile.

Mittlerweile war das Abendessen eine untrennbare Verbindung mit dem Topfboden eingegangen, weshalb ich alles packte, dem Abfall anheim gab, ein paar Brote schmierte und kräftig lüftete, um den impertinenten Gestank nach Angebrannt zu vertreiben.

Also, Leute, lasst euch mein Erlebnis eine Lehre sein: Wenn nicht schon geschehen, deponiert für solche Fälle irgendwo einen gut versteckten Zweitschlüssel!

Euch einen gesunden Tag wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

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