Und dann war da noch …

dieser Hochleistungsidiot, der gestern so nahe neben mir geparkt hatte, dass, wäre ich einfach geradewegs zurückgefahren, sowohl meinen als auch seinen Spiegel abrasiert hätte (ich sage bewusst „seinen“ – ich glaube, Frauen parken so nicht).
Wie immer wenn man Hilfe bräuchte, war fast keine Sau in Sicht und die die ich sah, heizten alle selbst zu ihren Autos – kein Wunder, es brunzte (fränkisch!) und windete heftigst.
Mit einer dornig aussehenden Hecke links und vor mir und dieser alten Reisschüssel rechts von mir brachte ich eine beachtliche Ausparkzeit von < 5 Minuten auf mein Lebenszeitkonto, verbunden mit mehrmaligem Aussteigen und Besichtigung der tampontäschchenknappen Entfernung. Zugegeben, zu gerne hätte ich dem Vollhorst eine Beule in den Kotflügel getreten. Apropos Tampon: Falls ihr (also die Damen unter euch) unter bakteriellem Ungleichgewicht in der Vagina leidet (soll ja ab und zu vorkommen, habe ich mir sagen lassen), es gibt den Renner aus den skandinavischen Ländern jetzt auch hier, nämlich probiotische Tampons zur Verbesserung des Raumklimas in südlichen Gefilden. Billiger und genauso hilfreich habe ich gelesen, ist es aber, das Ding vor Gebrauch einfach in Naturjoghurt zu tauchen. Praktisch, gell? Euch einen schmackhaften Tag wünscht moggadodde

Himmel und Hölle

Viereinhalb Stunden später bin ich fertig wie ein Päckchen Resi. Während das erste Date in Hanks 5. Klasse vorhin noch geprägt war von Optimismus und fröhlicher Zuversicht hinsichtlich des schulischen Fortkommens der Sprösslinge, war das zweite Treffen später in Dixies 10. Klasse weitaus weniger erfreulich.
Hier dominierten Wut und Ohnmacht die Stimmung, denn der wirklich einzigartig einsatzfreudige Klassenlehrer müht sich nach Kräften, beim Direktor die Personalie eines eher ungeeigneten Lehrkörpern auf den Prüfstand zu stellen, stößt dort aber auf taube, bzw. profilierungsgeile Ohren. Und am lautesten mit den Vorwürfen sind die Eltern genau der Schüler, die am meisten für die Unruhe und das Chaos in der Klasse verantwortlich sind.
Ich bin sicher, Elternabende sind direkt in der Hölle erfunden wurden.

Euch eine ruhige Nacht wünscht
moggadodde

Echt die Krätze!

Na prima! Der Ausschlag, der sich seit gestern auf meinem oberen Rücken breitmacht, hat sich in südlicher Richtung und auf meine Unterarme ausgedehnt. Mein Rücken ähnelt einem gut belegten Streuselkuchen und meine Arme sehen aus, als hätte ich permanente Gänsehaut. Außerdem spüre ich die ersten Pusteln am Haaransatz und das alles kribbelt, als hätte ich in Juckpulver gebadet.
Gut, dass Herbst und Langarm befohlen ist. Schlecht, dass ich überlege, deswegen heute Abend schon wieder zum Arzt zu gehen.

Zu allem Überfluss habe ich geträumt, ich hätte ein Verhältnis mit Günter Netzer. Ich meine, Günter Netzer, das muss man sich mal vorstellen! Ach, ist heute nicht Champions League? Bayern gegen Lyon oder so? Haben die Münchner nicht auch gerade irgendeine Seuche? Vielleicht sollten sie auch endlich mal jemanden fragen, der sich damit auskennt.

Ich hasse die Welt
moggadodde

Flüssige Beweisführung

Ich hielt unsere Bekannte ja im Stillen immer für eine Simulantin, wenn sie erzählte, dass ihr beim Autofahren leicht übel wird. Ich hielt diese Aussage für einen durchsichtigen Versuch, Aufmerksamkeit zu erhalten, sich wichtig zu machen. Wem wird denn bitte beim Autofahren schon schlecht? Pah! Ammenmärchen!
Die Heimfahrt von einer Party heute Nacht hat mir allerdings gezeigt, dass sie nicht gelogen hat. Nur den notgedrungen halsbrecherischen Fahrkünsten des MamS ist es zu verdanken, dass C. die vorher genossenen Alkoholika neben eine Laterne am Rastplatz verklappte, statt in den Fußraum unseres Autos. Nie wieder nenne ich jemanden einen Simulanten, ehrlich.

Euch einen trockenen Tag wünscht
moggadodde

Namenloses Grauen

Gestern beim Zappen hat mich auf Pro7 unvermutet der kugelrunde Bauch von Jana Ina angesprungen. Der unter dem Thema „Lifestyle“ geführte Zwitter aus Fremdschäm-TV und Verhütungsmittel mit dem Titel „Wir sind schwanger“ gibt den beiden lesser celebrities eine Plattform, auf der sie ihre Schwangerschaft präsentieren dürfen, inkl. aller Komplikationen, die eine ziemlich lange Zeit von 40 Wochen hormonellem Ausnahmezustand zu bieten hat. So kurios ich dieses Format auch finden mag, Jana Ina selbst ist mir ziemlich sympathisch. Zwar befindet sie sich erst ungefähr in der Mitte der nötigen Brutzeit, droht aber schon jetzt beinahe zu platzen. Noch ein paar Wochen und sie wird sich kaum mehr rühren können. Ich weiß, wovon ich spreche, bei mir verhielt es sich nämlich ganz ähnlich.

Mit dem Urheber des „pregnanten“ Zustandes von Jana Ina, dem singenden Herrn Giovanni Zarrella gibt es schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Namensfindung. So, wie ich es in der kurzen Zeit verstanden habe, wird es sich um ein männliches Baby handeln und die Mutter hat sich für den Namen „Gabriel“ entschieden, der doch gar nicht übel klingt und in Kombination mit „Zarrella“ sogar noch besser klänge, wenn der in Italien gebräuchliche männliche Vorname „Gabriele“ daraus würde, finde ich.
Der Kindsvater aber ist mit solch einem No-Name für sein Produkt aber gar nicht einverstanden. Ihm schwebt das Beckham- oder Pooth-Modell vor, in dem die armen Kinder nach Städten oder tragischen Shakespeare-Figuren benannt sind. Mit glänzenden Augen schwärmte Giovanni von seinen eigenen Kreationen „Montreal“ oder „Rock“, aber auch von „Romeo“ oder „Brooklyn“ („Das klingt nach was!“), den Vornamen zweier Spice-Sprösslinge und fand offenbar sogar „San Diego“ hübsch, so heißt der Sohn von Frau Pooth, den diese nach dem Locus Operandi benannt hat. Der dritte kleine Spice, das will ich hier nicht unterschlagen, heißt übrigens „Cruz“ was übersetzt ja „Kreuz“ heißt, nach meiner Meinung allenfalls als Spitzname für einen gedopten Schwimmer durchginge und wohl unter das Krankheitsbild „Fortgeschrittener Kevinismus“ fällt.

Jedenfalls scheinen Frau Ina und ihr Gemahl in dieser Frage heftigst zu dissonieren und Frau Ina erzählte mit verzweifeltem Lächeln, dass ihr Giovanni schon länger Landkarten und Ortsverzeichnisse durchforstet, um einen besonders ausgefallenen, quasi einzigartigen Vornamen für die Frucht seiner Lenden zu finden.

Ich hätte da ja schon einige Vorschläge im Angebot. Ganz in der Nähe liegt z.B. das schöne Örtchen Rimpar, kurz, prägnant und als Vorname bestimmt noch nicht verwendet. „Rimpar Zarrella“ – ist das nicht pure Musik? Oder, wenn es eine literarische Figur sein soll, wie wäre es mit dem einzigartigen „Zäpfel Kern“, dem deutschen Pendant zu Pinocchio? Ich meine „Zäpfel Zarrella“, das klingt zwar bescheuert, ist aber garantiert noch nicht vergeben. Aus einem Kind mit diesem Namen MUSS doch etwas werden, schlimmstenfalls ein Außenseiter, aber immerhin!

Liebe Frau Ina, bleiben Sie standhaft, soweit das in Ihrem kugelrunden Zustand noch möglich ist, und entlassen Sie nicht noch ein Kind mit einem absolut dämlichen Namen in diese Welt! Setzen Sie ihr charmantes Lächeln und unschlagbare Argumente ein, beharren Sie auf Ihrem Gabriel und vor allem: Nehmen Sie Ihrem Mann bloß die Landkarten weg!

Euch eine sprachlose Nacht wünscht
moggadodde