Wir sind auch sportfreundlich!

Wie schon bei der EM, wo wir mit der kitziblog-Equipe gar nicht schlecht abgeschnitten haben, hat das Sportfreundlich-Team wieder ein Tippspiel gezimmert.

Gespielt wird, wie ich das verstanden habe, um Ehre und Ruhm oder so ähnlich. Die Teilnahme kostet nichts und damit das Orakel, wie ich den MamS gerne nenne, sich mal wieder mental austoben kann, sind wir erneut im Team von Biffo angemeldet.

Mögen die Spiele beginnen – und wenn der Münchner FC aus Bayern einige ähnliche Vorstellungen gibt wie im Spiel am Sonntag gegen Erfurt, dürfte es endlich mal wieder eine spannende Saison geben.

Mit sportlichem Gruß!
moggadodde

Weichgeklopft

Jede Menge Sternschnuppen gab es heute Nacht zu bewundern, ach, jede Menge ist untertrieben: Hunderte! Normalerweise gehen mir Sternschnuppen als solche ja am Pöter vorbei, aber dank Hanks nachtaktivem Karnickel war ich zur Bewahrung des nachbarschaftlichen Friedens lange draußen und versuchte, das verdammte Vieh zum Schweigen zu bringen, ohne ihm die Röhrenknochen zu zermalmen. Gegen 2.30 Uhr wachte ich von durchdringenden Klopfzeichen auf. Meist ist nach ein paar Minuten wieder Ruhe, aber diesmal wartete ich vergeblich. Nach einer Viertelstunde, die sich mit lauten Knallgeräuschen vor dem Schlafzimmer im Halbminutenabstand in nächtlicher Finsternis wie zwei Jahre anfühlen, fasste ich mir ein Herz und die Taschenlampe und wankte hinaus.
Da saß der Terrorist, klopfte zur Begrüßung nochmal und schaute mich treuherzig an! Ich packte ihn, schüttelte ihn ein paar mal ein bisschen brutal mehr als freundschaftlich, massierte ihm das Fell, haute auf die Blume und sprach beruhigende Sätze wie: „Wenn du kleines Miststück jetzt nicht auf der Stelle ruhig bist, kommst du morgen in den Bräter!“, was ihn nicht beeindruckte, sondern, kaum saß er wieder im Stall, weiter klopfen ließ.
Ich versuchte es mit Bestechung und reichte Petersilie und Karottengrün, das er links liegen ließ und lieber weiter klopfte. Dieses Klopfen ist wirklich kein zartes Pochen, sondern ein kräftiges Knallen mit den Hinterläufen, das sich auf Plastikschale anhört wie wenn jemand mit der Faust auf eine Tischplatte donnert und ich wurde auch genauso wütend.
Inzwischen schaute der Nachbar kurz vorbei und erkundigte sich nach dem Grund des Krawalls; es war nun irgendwann nach 3 Uhr, ich hatte jetzt resigniert und den Tyrannen auf meinem Schoß gebettet, um wenigstens dem MamS noch eine Mütze voll Schlaf zu schenken.

Wie leicht wäre es, das Tier einfach auf den Boden zu setzen und mit sanfter Gewalt in die Freiheit zu schubsen! Ich würde einfach die Stalltür öffnen und eines der Kinder beschuldigen, sie nicht richtig geschlossen zu haben, so dass einer der Marder sich eben einen Mitternachtssnack geholt hat! Pech gehabt! Meine beide Kinder haben nach wenigen Wochen durchgeschlafen und jetzt sitze ich hier um drei Uhr früh und wiege ein Karnickel! Bin ich noch ganz dicht? Würde das Vieh, das bisher ja nur all inclusive untergebracht war, in der freien Wildbahn überhaupt überleben? Und wen kratzt es, wenn nicht? Das ist eben die natürliche Selektion!

Der Himmel über uns war atemberaubend schön, wie ein Teppich mit tausenden, kaum sichtbaren, stählernen Knoten auf nachtschwarzem Grund und dauernd zischte lautlos irgendwo eine Sternschnuppe darauf herum. So viele Wünsche wie Schnuppen hatte ich gar nicht im Vorrat, aber als ich nach einer weiteren halben Stunde das Kaninchen wieder einparkte, schien sich irgendeine Sternschnuppe erbarmt und meiner dringlichsten Bitte nachgegeben zu haben, nämlich Ruhe im Karton!
Noch leicht ungläubig schlich ich mich zurück ins Bett und war gar nicht mehr so böse auf das Tier: Bei der Masse an Wünschen, die ich zu jeder Sternschnuppe unhörbar in den Himmel gebeamt habe, dürfte ich dieses restliche und das nächste Leben in Glückseligkeit und Reichtum verbringen. Eines ist aber ganz sicher: Im nächsten Leben habe ich garantiert kein tyrannisches Karnickel mehr an der Backe.

Euch einen lärmfreien Tag wünscht
moggadodde

Domo arigato, Mr. Roboto!

Seit ganz genau 10 Jahren verrichtet mein Japanerfloh zuverlässig seinen Dienst. Ansonsten die Ratio höchstpersönlich, habe ich in dieser langen Zeit so etwas wie eine persönliche Beziehung zu meinem Auto aufgebaut, zumal es mich in den vielen Jahren nicht einmal enttäuscht hat. Da kann sogar mancher Mensch nicht mithalten. Gut, das Liebchen säuft nur Super und das nicht zu knapp und ist mit mickrigen 60 PS in der lieblichen, fränkischen Hügellandschaft auch ziemlich schwachbrüstig unterwegs, aber wenn es um Autopannen ginge, könnte ich nicht mit einer einzigen Geschichte aufwarten: Es gab nämlich keine.
Weil das Moggamobil also heute Geburtstag hat, habe ich ihm endlich eine neue Scheibenwaschpumpe spendiert, die mit Aus- und Einbau an die 90 Mücken gekostet hat und den hippen WP-Aufkleber habe ich heute auch angebracht:

Mein caramelfarbenes Bonbon hat eigentlich alles, was für eine angenehme Fahrt erforderlich ist, aber eines vermisse ich schmerzlich: Mein nächstes Auto hat auf alle Fälle einen Getränkehalter. Da haben die Japaner damals einfach gepennt.

Euch einen komfortablen Abend wünscht
moggadodde

Schnappi-Schnäppchen

Heute auf der Bundesstraße:

Eine komplette Halle für einen Krokodil- oder Schlangenleder-Geldbeutel? Das muss ja ein wirklich exklusives Stück sein.
Ach, daraus hätte ich auch eine schöne THINK-Kopfnuss machen können! Das ist mir aber erst hinterher eingefallen.

Euch einen ausgeschlafenen Tag wünscht
moggadodde

Early bird catches the sun

Normalerweise pflege ich mich um diese Zeit an einem Freitag nochmals umzudrehen, im Bett, nämlich. Weil ich den MamS zu für einen freien Tag nachtschlafender Stunde in die Stadt fahren musste, nutzte ich den nach einem nächtlichen Gewitter herrlich frischen Morgen und spazierte durch den Hofgarten. Die Würzburger Residenz ist nämlich ein echtes UNESCO-Weltkulturerbe und wie es meistens ist, wenn man was Prächtiges in der eigenen Stadt hat, schaut man es sich selten in Ruhe an und überlässt das Feld den Legionen von Touristen vornehmlich japanischer Provenienz

die auch auf Kopfsteinpflaster oft den Look über die Praktikabilität stellen, aber heute erst gegen Ende meiner Tour ausgeschlafen hatten.
Den ganzen, riesigen Park hatte ich ganz für mich allein, abgesehen von ein oder zwei Hunden und ihren Frauchen. Ich lustwandelte durch schattige Laubengänge, in denen zahlreiche Fürstbischöfe und Höflinge noch zahlreichere Amouren gepflegt haben dürften

und betrachtete putzige Putten

die an anderer Stelle auch Ka-putten genannt werden können. Entweder es grassiert im Hofgarten ein fieses Virus oder es gibt öfter degeneriertes Drecksgesindel, das mutwillig die Jahrhunderte alten Figuren beschädigt, ich habe nämlich sicher 5 Putten entdeckt, denen ein Bein fehlte.

Die kühle Luft war feucht und glasklar. Die Morgensonne blitzte durch Blätter und Ginkgo-Bäume; im Schatten fröstelte ich noch, aber sobald ich in die Sonne trat, durchströmte mich schon die aufkeimende Wärme. Von draußen hörte ich wie durch einen Filter das sonore Brummen des Berufsverkehrs und vor meinen Füßen flitzten die Eichhörnchen herum.

Von den oberen Terrassen aus kann man sogar die Festung und einen Zipfel der Neubaukirche sehen

und ich habe mir vorgenommen, im Spätherbst, wenn die Touristenströme verebbt sind und Würzburg wieder den Würzburgern und ein bisschen auch den Bäuerli im Umland gehört, auch wieder einmal die Innereien der Residenz zu besuchen, wo ich seit vielen Jahren nicht mehr war.

Später, als ich genug hatte von der friedlichen Natur und der stillen Abgeschiedenheit, ging ich einen Kaffee trinken und hatte auf der Juliuspromenade ein mäßiges Frühstück „Max“ mit Rührei und Krabben, was aber immer noch besser war als das Frühstück des MamS, das heute erneut aus einem Gastroskop bestand.

Die Morgenstunden an einem strahlend hellen Tag sind wirklich die Schönsten des Tages! Wenn ich nur nicht so eine elendig verpennte Schlafmütze wäre!

Euch einen erholsamen Abend wünscht
moggadodde