Die pure Leidenschaft

Heute mal was ganz anderes: Wenn ihr euch, wie ich, ein bisschen für Fußball interessiert, dann erinnert ihr euch noch an die WM in Italien 1990. Damals war die Lichtgestalt noch Teamchef, Klinsi und Loddar haben noch selbst gespielt und auch Herr Maradona beeindruckte mehr mit sportlicher Leistung als mit detaillierten Berichten zu seinem Drogenkonsum. Die Fußballwelt war in Ordnung, natürlich auch, weil Deutschland Weltmeister wurde.
Es begab sich zu dieser Zeit, dass die bis dato einzeln kämpfenden Tenöre Pavarotti, Carreras und Domingo zu einem frenetisch gefeierten Konzert am 7. Juli 1990, dem Abend vor dem Endspieltag, in den römischen Caracalla Termen zusammenfanden. Über eine Milliarde Menschen rund um den Globus haben dieser Übertragung beigewohnt und der MamS und ich waren zwei von ihnen. Eine Aufzeichnung dieses grandiosen Ereignisses erfolgte noch mittels damals üblicher VHS-Cassette und wir hüten diese Cassette noch immer wie Gollum seinen Schatz.
Jose Carreras ist noch immer mein Favorit, wegen seines bescheidenen Auftretens, aber auch, weil er mit seiner Leukämie-Stiftung im caritativen Bereich recht aktiv ist. Obwohl ich bei der Pavarotti-Version von „Nessun Dorma“ immer noch Gänsehaut bekomme und gerade Herr Domingo in fortgeschrittenem Alter immer besser aussieht, liebe ich Herrn Carreras für diese Darbietung. Obwohl der unscheinbarste der drei Herren, huldigt er, der stolze kleine Spanier, seiner Heimat und vorliegend eben der Stadt Granada, mit einer solchen Inbrunst und Leidenschaft, dass es mir Schauer der Ergriffenheit über den Rücken jagt und ich bin davon überzeugt, dass er vom lieben Gott oder wem auch immer auf die Welt gesandt wurde, um genau dieses Lied des mexikanischen Komponisten Agustin Lara zu intonieren. Soweit ich das verstehe, geht es um feurige Frauen, blutgetränkte Erde (damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich verurteile Stierkämpfe!) und spanische Sonne satt.

Auch wenn manche meinen, die drei hätten schon damals ihren stimmlichen Zenit überschritten und deutliche Ermüdungserscheinungen gezeigt, ich fand und finde dieses Konzert und seine ganz besondere Stimmung immer noch in höchstem Maße ergreifend.

Euch einen erhabenen Abend wünscht
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THINK!

Neben einem Herd zu schlafen, ist unter normalen Umständen allerhöchstens unbequem, handelt es sich aber um einen Bazillenherd, kann es schnell unangenehm werden. Der MamS lässt mich gerne an seinem Schnupfen partizipieren und so husten und schnäuzen wir im Duett und verbrauchen Familienpackungen an Papiertaschentüchern. Deshalb bin ich einigermaßen groggy, weil ich heute an einem einzigen Tag alles erledigen musste, was in den letzten Wochen als „to do“ auf der Liste gelandet war: Glaserei beauftragen, Fußballschuhe besorgen, Bankgeschäfte erledigen, Hank der neuen Coiffeuse Ülkü zuführen (vielleicht die türkische Variante von „Elke“?), die sehr gute Arbeit leistete.

Dennoch fiele mir auch heute Abend nur sinnentleertes Geschwafel ein, deshalb dürft ihr euch an zwei Bilderrätseln versuchen.
Zunächst möchte ich wissen, um was es sich hier

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handelt.
Als kleine Zusatzaufgabe habe ich noch folgendes Photo für euch, das ihr genau ansehen solltet. Was seht ihr hier?

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Eure Antworten bitte ich ab morgen, 20.00 Uhr, einzureichen und gestehe, dass ich auf eure Lösungsvorschlage höchst gespannt bin.

Euch eine einfallsreiche Nacht wünscht
moggadodde

Eröffnungsspiel

Den lang ersehnten Saisonauftakt in der heimischen MSV-Arena bestritten die alten Kontrahenten, Franken-Hank und Mörder-MamS vor ausverkaufter Kulisse. 18 Runden hieß es zu überstehen und von Beginn an schenkten sich beide nichts, jedoch geriet Franken-Hank unversehens ins Hintertreffen, als die schon recht anspruchsvolle Bahn 5 anstand. Seinen hart erkämpften, hauchdünnen Vorsprung zur Halbzeit verspielte der sichtlich im Trainingsrückstand befindliche Hank, dem plötzlich die Nerven flatterten und der Mörder-MamS machte den Sack endgültig zu. 46 : 52 für den MamS lautete das Endergebnis und das Rückspiel wird alsbald abgehalten werden …

Streng genommen hätte die Anlage wegen Überfüllung geschlossen werden müssen; die grandiose Idee, den sonnigen Nachmittag beim Putten zu verbringen, hatten auch sehr viele andere Menschen. Notgedrungen mussten wir häufig warten und als ich meinen Blick so über die Anlage schweifen lasse, entdecke ich Irisnansen und Daniel, die sich als „Bahnenspringer“ betätigten, was ich, unter uns gesagt, eigentlich nicht leiden kann recht befremdlich finde … Für bekannte und so liebliche Blogger könnte ich aber auch schon einmal eine Ausnahme machen

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Nachdem wir uns also stundenlang auf dieser Minigolfbahn die Beine in den Bauch standen, beschlossen wir, den Abend in einer nahen Pizzeria ausklingen zu lassen. Wir stellten fest, dass wir nur noch 30 € Bargeld dabei hatten, wussten nicht, ob im „Toscana“ eine Karte akzeptiert würde und die nächste, passende Bank war weit, deshalb bremsten wir Hank gleich aus, der bereits im Auto den dringenden Wunsch nach einer großen Cola kundtat. Wir gestanden ihm nur ein kleines Glas zu. Übersteige sein Durst die Kapazität des Glases, müsse er mit dem Wasser, das wir dort ordern würden, vorlieb nehmen. Sofort hob er ein großes Gejaule an, er wolle ein großes Glas und plötzlich war mein Mund schneller als mein Gehirn und ich hieß ihn einen kleinen undankbaren Kropf, woraufhin er sich weigerte, aus der Kutsche zu klettern. Der MamS plädierte für Zurücklassen des Antragstellers im Fahrzeug, was mir aufgrund der Innenstadtlage und aufmerksamer Passanten, die womöglich wegen eines früher oder später weinenden, im Auto eingeschlossenen Kindes die Polizei auf den Plan rufen könnten, nicht ratsam schien.
Ziemlich angesäuert traten wir die Rückfahrt an und verwiesen den Missetäter zunächst in sein Zimmer, während wir aus dem Vorrat eine recht ansehnliche „Carbonara“ kochten und dazu einen schönen Chianti dekantierten.
Erst einige Stunden später, als die Wut verraucht ist und die Carbonara den Weg durch meine Eingeweide antritt, ist die Erkenntnis gereift, dass uns der kleine Horror-Hank mit seinem bühnenreifen Auftritt in der Innenstadt satte 30,00 € gespart hat. Trotzdem wird er morgen zur Strafe die hiesigen Pfandflaschen zu Fuß zu Edeka zurückbringen. Damit er weiß, dass man sich große Gläser mit Cola auch redlich verdienen muss.

Euch einen berauschenden Abend wünscht
moggadodde

Entwicklungen

Der Familienfernsehabend mit Herrn Gottschalk gestern Abend hat mich schon ein wenig geplättet. Dass Herr G. immer mehr einer Pappmaché-Maske ähnelt, der man die Lippen geschminkt hat, verblüffte mich nicht weiter aber Christine Neubauer, die ich stets sehr mochte, zeigte sich ziemlich affektiert und sah auch nicht gut aus. Zu seinem Nachteil hat sich auch zu meinem großen Entsetzen Herr Ray Liotta gemausert, der aussieht wie ein Hamster, dem eine Überdosis Botox injiziert wurde, mit unbeweglicher Mimik und einzig die blitzenden Augen erinnerten mich an den alten Ray.

Geträumt habe ich heute Nacht, ich hätte in einem Drogeriemarkt eingekauft. Als ich zum Bezahlen kam, ergab sich eine Gesamtsumme gekaufter Waren von 888,74 €, was mich dann schon etwas geschockt hat. Ich bat die Kassiererin, einige Artikel beiseite zu legen aber es wurde nur unwesentlich weniger. Mit Tüten voll unsäglich unwichtiger Drogerieartikel zog ich frustriert aus dem Laden. Ich bin schlecht in Traumdeutung, ich erwähnte das bereits, aber ich glaube, das hat irgendwas mit Ballast zu tun, den ich mit mir herumtrage, und dessen ich mich wohl entledigen müsste. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was konkret damit gemeint ist, bevor ich voreilige Schlussstriche ziehe.

Der spontanen Morgenlust habe ich heute nachgegeben und gleich morgens Waffeln gebacken, danach ein Gespräch unter sechs Augen geführt, denn ich möchte Schatzi schon auch gern in Verhütungsfragen involvieren. Dixie will unbedingt mit drei Begleitpersonen die Gynäkologin aufsuchen (zu denen ich allerdings nicht zähle) und ich versuchte sie davon zu überzeugen, dass es nicht unbedingt nötig ist, in Garnisonsstärke bei der Ärztin aufzulaufen, aber im Grunde ist das auch nicht wichtig – Hauptsache sie geht überhaupt.
Hier herrscht gerade Aufbruchstimmung, denn Dixie fährt mit Schatzi heute nach Herborn und endlich, endlich kehrt wieder mal Ruhe ein, bis Donnerstag, dann kommen beide über Ostern zu uns.

Bei strahlendem Sonnenschein werden wir später die Minigolf-Saison eröffnen und ich bin sehr gespannt, ob Hank seit letztem Jahr gereift ist und einen Platz auf den hinteren Rängen verarbeiten kann, ohne zu emotional zu werden. Vielleicht schlägt er uns aber auch alle … Ich bin sehr gespannt.

Euch einen sonnigen Sonntag wünscht
moggadodde

Catwash

Hat doch unser Vermieter wieder an der Heizung herumgefummelt? Kein warmes Wasser – da wurden natürlich nur die nötigsten Regionen mit Erfrischung bedacht … und die Haare selbstredend, bei relativ kurzen Haaren muss leider täglich gewaschen werden. Die Kopfhaut prickelt und ist kurz davor taub zu werden, deshalb schnellschnell an den Föööön, Stufe 3 und 10 Minuten, damit die Birne auftaut und das wohlig-warme Kopfgefühl sich wieder breit macht.
Jetzt mach ich dem MamS noch ein Memo, damit er gleich mal den Vermieter auf Sommerzeit umstellt!

Euch einen sonnigen Samstag wünscht
moggadodde