Kegeln ist cool!

Ein, trotz des verdrießlichen Anfangs wunderbarer Tag ist vorbei. Mit 12 Personen belegten wir die zwei Kegelbahnen für zwei Stunden und bezahlten schlappe 12 Euros. Getränke und Verpflegung brachten wir selbst mit, somit ist das Kegeln auf den hiesigen, zugegebenermaßen etwas buckligen Bahnen ein durchaus erschwingliches Vergnügen und das Etablissement wird mit Sicherheit noch des Öfteren frequentiert werden (wenn ich bedenke, dass wir in der letzten Woche für ein lumpiges Frühstück für zwei Personen 15 Teuro gezahlt haben, kann ich nur den Kopf schütteln). Einen mordsmäßigen Spaß hatten alle Beteiligten, wobei sich natürlich die beiden Platzhirsche Schwager Manni und der MamS durch übereifrige, teilweise wettbewerbswidrige Aktionen hervortaten, aus blanker Furcht, schlechter abzuschneiden als der andere. Trotz einiger Null-Runden, ehrlich gesagt nicht nur der Kinder, war es eine rundum gelungene Angelegenheit, die bald wiederholt wird. Es ist kaum zu glauben, aber die SONNE ließ sich tatsächlich erweichen, zeigte sich als willkommene Begleitung beim anschließenden BBQ und wir konnten die alkoholische Verdauungsunterstützung sogar IN DER SONNE sitzend zu uns nehmen, die dann leider schon gegen 20.00 Uhr hinter den Baumwipfeln am Horizont versank … Schöö wars …

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„Sich einbringen“ …

… ist auch so ein grauenvolles Produkt der Kategorie peinliches Bildungsbürgertum.
Es heißt nicht mehr: „Hallo, Frau moggadodde, wir brauchen noch einen Kuchen fürs Schulfest. Können Sie einen mitbringen?“. Heutzutage ist es hip, die Sentenz „Es wäre schön, wenn sie sich hier einbringen könnten“, in den Äther zu pusten. Für meine Ohren impliziert dieser Satz schon den versteckten Vorwurf, als soziologisch unbrauchbar zu gelten, verwehrt frau dem Elternbeirat das Vergnügen einer Donauwelle oder Bienenstichs. Vielleicht habe ich einfach keinen Bock. Oder keine Zeit. Oder ich bin im Kuchenbacken eine Null. Aber nein, ich wollte mich dann „nicht einbringen“ , verweigere mich der frohlockenden Gemeinschaft der schürzenbewehrten, rotbäckigen Muttis, die mit stolzgeschwelltem Busen und Mehlstaub im Haar den letzten Schrei in Sachen Patisserie in der neuesten Tupper-Box zum Schulgebäude transportieren.

Wenn Dixie sich im Haushalt „nicht einbringt“, dann ist sie einfach eine faule Nuss. Wenn Hank sich in der Schule „nicht einbringt“, ist er einfach schüchtern. Wenn ich mich „nicht einbringe“, bin ich frigide. Wenn der MamS sich zuhause „einbringt“, dann saust er vorzugsweise mit dem Hoover durch die Wohnung. Nennt doch einfach die Dinge beim Namen und zieht euch nicht auf das überhebliche, durchsichtige Bollwerk gekünstelter Phrasen zurück, verdammt!

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Jetzt erst recht!

Im bayerischen Raum wird heute der Feiertag „Maria Himmelfahrt“ begangen. Zu den größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit gehört allerdings, dass nur in überwiegend von Katholen bevölkerten Gemeinden dieser freie Tag genossen werden kann. Das hiesige Fleckchen Erde, landesgrenzentechnisch zu Bayern gehörig und im äußersten nordwestlichen Zipfel des Freistaats versteckt, hat ganz einfach Schwein gehabt und feiert heute, während 30 Kilometer weiter in einigen Evangelen-Enklaven Frankens die ganz normale Dienstags-Betriebsamkeit herrscht. Die Bedeutung von M.H. habe ich erstmal nachschauen müssen, bisher war mir das eigentlich vollkommen schnuppe, Hauptsache frei, aber immerhin habe ich jetzt hier ja einen Bildungsauftrag … Bei „Ein Jahreskreis voll Leben“ heißt es hierzu:

„Bei diesem Fest geht es um den Köper und die Seele. Es ist ein sehr leibliches Fest, denn es besagt, dass Maria, die Mutter Jesu, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib (!) und Seele in den Himmel aufgenommen worden ist. Ein Zustand, den viele Menschen heute mit aller Anstrengung zu erhalten suchen: fit, jung und schön bis ins hohe Alter. Um dann doch überrascht zu sein, dass das Leben irgendwann zu Ende ist!
Das Fest ‚Mariä Himmelfahrt’ fordert auf, sich mit dem eigenen Leib und der eigenen Seele zu befassen. Aber nicht, um jung, schön und unsterblich zu werden, sondern um immer mehr zu dem Menschen zu werden, an den Gott bei seinem Ruf ins Leben gedacht hat. ‚Werde, der du bist’, so sagt es ein alter Sinnspruch. Schönheit ist in jedem Menschen angelegt …“

Bildung Ende.

Dummerweise scheint der guten Mary heute eine Laus über die Leber gelaufen zu sein, ließ sie es doch zwinkernd zu, dass ich heute schon wieder vom plätschernden Geräusch dicker Regentropfen auf durchweichtem Kies geweckt wurde. Noch dümmer, dass wir ausgerechnet heute die Bude voll mit Leuten haben, die wir unvorsichtigerweise mitten im Sommer zum Grillen eingeladen haben. Welcher Depp kommt auch auf sowas! Nun verspürte ich kein gesteigertes Bedürfnis, mit 12 Leuten, davon 6 Kindern, den ganzen Nachmittag auf gut 90 Quadratmetern eingesperrt zu sein, ohne Option, unsere eigens hergerichteten Terrassen nutzen zu können, damit sich die Posse etwas verteilt. Nun fordert das Fest „M.H.“ ja auf, sich mit dem „eigenen Leib“ zu befassen, was nun ja auch recht zweideutig daherkommt. Ich interpretiere das für den Tag nun mal dahin, dass körperliche Ertüchtigung nicht das schlechteste ist und deshalb habe ich für heute Nachmittag die örtliche Kegelbahn klargefahren, wo sich alle austoben können. Gegrillt wird danach selbstverständlich trotzdem, wenn es sein muss mit Sonnen- als Regenschirm. Punkt. Bei Sonne kann schließlich jeder …

Hang-over

Passend zu meiner grenzdepressiven Stimmung heute entlässt der DVD-Player eine von Brüderchen heiß empfohlene, deutsche Filmproduktion, „Führer Ex“. In allzu drastischen Bildern wird die wechselhafte Beziehung zweier Freunde in der DDR und später nach der Wende aufgezeigt, vergleichbar mit den Verhältnissen bei „The Shawshank Redemption“ oder „Papillon“ aber um ein vielfaches brutaler und dabei leider absolut vorstellbar. Da musste ich mal dringend aussteigen …

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Ansonsten verbringe ich den Tag wie wohlig in Watte gebettet. Bei der gestrigen, gemeinsamen Geburtstagsfeier von F. und M. hat nicht nur die Endunterzeichnete üppig von den angebotenen alkoholischen Kaltgetränken genascht und musste den gesamten Vormittag und die Hälfte des Nachmittags dösend in waagerechter Position verbringen. Gesellschaft leistete mir ein hochfiebriger Hank mit beinahe 40 Grad Körpertemperatur, von dem ich heute noch keine 5 Worte hörte und der seinerseits überhaupt nicht aus der Waagerechten gekommen ist und auch wenn er sich auf seinen abgemagerten Spargelbeinen auf die Toilette schleppt ist sein treuer Freund, die Brechschüssel, dabei. Aber ist einer von der Sorte kranker Kinder, die nicht jammern oder ihr Pflegepersonal vorsätzlich mit absonderlichen Wünschen auf Trab halten. Er ist eher ein stiller Leider, was ich ihm hoch anrechne. Das bald unvermeidbare Zäpfchen werde ich ihm noch schmackhaft machen müssen …

Der seitens der Gastgeber aus Bielefeld mitgebrachte „Saure Paul“, der eigentlich gar nicht so viele Prozente hat, aber dafür einen absolut leckeren Limonengeschmack, hat mir etwas zu schaffen gemacht. Vorsorglich habe ich gleich einige Flaschen in der Fremde geordert …
So, ich kuschle mich jetzt wieder zu Hank ins Bett.

Ob verkatert oder nicht, allen Menschen eine wunderschöne Nacht wünscht
moggadodde

Einmal anmachen, bitte!

Vor vier Wochen verkroch sich ein Teil Großdeutschlands in die hintersten Winkel und beklagte sich ob der tropischen Temperaturen, der andere Teil trotzte todesmutig den UV-A und –B-Strahlen und aalte sich vergnügt in den Freibädern, Seen und auch noch dem letzten, verbliebenen Billabong. Jetzt haben sich die Vorzeichen umgekehrt, bei 14 Grad Außentemperatur bibbern alle und beklagen sich unisono. Lucky Strike hatte im Juli die Idee, Musikstücke, die in irgendeiner Weise mit „kalt“ oder „Eis“ zu tun haben zu finden und auch finden zu lassen. Aus gegebenem Anlass und zur Erwärmung wenigstens der deutschen Gehirnrinden, nehme ich diese Anregung auf und beginne hier schon mal:

Hot in the City – Billy Idol
Hot Legs – Rod Stewart
Too Hot – Cool and the Gang
To hot ta trot – Commodores
Don’t let the sun go down – George Michael
Cold days, hot nights – Moti Special
Highway to hell – AC/DC
Hells Bells – AC/DC
Sonne in der Nacht – Peter Maffay
Und es war Sommer – Peter Maffay
That summer – Garth Brooks
Vamos a la playa – Righeira
Summer in the city – Joe Cocker
Fire – Pointer Sisters
Latin Fire – Blood Sweat & Tears
The heat is on – GLENN FREY (THE VOICE himself)
Hot Stuff – Donna Summer
Summer Wind – Frank Sinatra

Jetzt seid ihr an der Reihe! Spült Eure Gyrus, durchforstet eure CDs und vinylen Preziosen und macht mich heiß … Zeigt! Es! Mir! JETZT!

moggadodde