Muhme Rumpumpel ist tot!

Im grünen OP-Kittel sieht Dr. Frank N. Furter wesentlich kompetenter aus als im ungebügelten Hemd. Eine Arzthelferin, die Heike Makatsch ähnelt, aber ohne deren markante Stimme, traf die Vorbereitungen. Der Dottore erklärte mir das Procedere und setzte einige, kleine Betäubungsspritzen rund um das Dingens und drückte mir eine Solariumbrille auf die Nase. Vom Eingriff selbst spürte ich nicht das Geringste, aber es roch stank penetrant nach verbranntem Fleisch, als ob jemand über Nacht eine Pfanne mit Hackfleisch auf dem angeschalteten Herd vergessen hätte.
Vier- oder fünfmal setzte der Dottore sein Laserschwert und nach 20 Minuten war alles vorbei. Ich war meine Warze meinen unschönen Makel endlich los und der Dottore um ein nicht unerkleckliches Sümmchen reicher. Das kleine „Kosmetikpflaster“ habe ich schon entfernt und nun sieht mein Nasenabhang ein wenig so aus, als habe jemand seine Zigarette darauf ausgedrückt aber es schmerzt überhaupt nicht. Es wird sich jetzt ein Schorf bilden, der in etwa einer Woche abfallen soll, solange muss ich kräftig cremen.
Ich habe meine kleine Restaurationsaktion gleich vor Ort mittels electronic cash bezahlt aber trotzdem habe ich auch etwas gewonnen: In ungefähr einer Woche habe ich endlich zwei Schokoladenseiten …

Mit dem

Fremdwort des Tages,

Injektomanie,

wird übrigens die Sucht nach Injektionen bezeichnet, wobei der Akt des Einspritzens als Koitussymbol verstanden wird.
Am nächsten Mittwochabend habe ich nochmals eine stachelige Premiere: Ein Nachbar hat mich zum Blutspenden überredet und das wollte ich schon immer mal machen …

Euch einen hübschen Abend wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

15 commenti su “Muhme Rumpumpel ist tot!

  1. morgiane sagt:

    gratulation! so wurde deine erwartung nicht nur erfüllt, sondern hoffentlich auch noch übertroffen. momentan wünschte ich mir einen ersatzteilhändler, der meine triefnase gegen eine ohne defekt tauschen würde…aber da hilft auch die gute, alte transe nicht weiter, da heißt es tapfer weiterleiden und den wald fleißig abholzen für die papiertaschentücher…

  2. Anne sagt:

    Toll – so einfach gehts also. Und dafür so viele Gedanken.
    Gratuliere zur Anti-Muhme. 🙂

  3. Georg sagt:

    Klasse! Ich freu mich wirklich für dich!

    Viele Grüße

  4. babs sagt:

    Schön, dass alles gut gelaufen ist 🙂
    (Ein Glück, dass die Arzthelferin wie H. Makatsch ausgesehen hat und nicht wie Franka Potente…)

  5. bt sagt:

    Was es alles für Manien gibt! Unglaublich. Allerdings bin ich der Ãœberzeugung, dass nahezu jeder Kerl dieser Manie huldigt. Wobei in diesen Fällen eher die aktive und nicht die ‚erduldende‘ Injektomanie ausgeübt wird.

    Glückwunsch zur neuen Nase! 🙂

  6. Mephisto sagt:

    Interessant … wenn mich also eine Frau lächelnd als „unersättlich“ anschaut, kann ich also grinsend „Nein, Injektomane“ antworten. Hey, das muss ich mir unbedingt merken :-))

  7. barbara sagt:

    hoffentlich wirst du sie nicht vermissen;-)
    Schön, das alles in Ordnung ist.

  8. moggadodde sagt:

    @ morgiane: Was, bitte, ist im schnupfigen Zusammenhang eine Transe? Möglich, dass ich auf dem Schlauch stehe, sag’s mir bitte … und gute Besserung!

    @ anne: Danke! Die Muhme Rumpumpel ist übrigens eine ziemlich fiese Kuh aus „Die kleine Hexe“ von O. Preußler. Ich konnte die ersten zwei Kapitel als Kind auswendig und als das Buch im Erwachsenenalter verschollen war, habe ich es nochmal gekauft!

    @ georg: Auch danke! Habe ich bei deinem Filmmusik-Quiz übrigens etwas gewonnen?

    @ babs: Auch hier stehe ich auf dem Bratschlauch. Wieso nicht Franka? Heike ist hübscher, finde ich.

    @ bt: Vor Spritzen habe ich gottseidank üüüberhaupt keine Angst 😉

    @ mephisto: Siehste, hast du hier gleich wieder was fürs Leben gelernt … 🙂

    @ barbara: Nö, ich werde sie sicher nicht vermissen, allerdings sieht das heute immer noch nicht sehr gut aus. Ich hoffe, das wird bald besser … Außerdem habe ich noch den Gestank in der Nase. Du weißt, wie empfindlich ich bei Gerüchen bin …

  9. Georg sagt:

    @ georg: Auch danke! Habe ich bei deinem Filmmusik-Quiz übrigens etwas gewonnen?

    Aber selbstredend: Den goldenen Notenschlüssel.

    Biddesehr:
    http://www.thyla.de/temp/notenschluessel_moggadodde.jpg

    Herzlichen Glückwunsch!

  10. Anne sagt:

    Ich habe die kleine Hexe geliebt … und meinen Kindern noch und nöcher vorgelesen.
    Ich würde sagen, da sind wir beide Rumpumpel-Expertinnen.

  11. babs sagt:

    Wegen „Anatomie“ *g*
    Aber wenn Du den Film nicht kennst, wär’s sowieso egal gewesen.

  12. barbara sagt:

    im Gegensatz zu Anatomie II war Anatomie I sehr gut 😉

  13. morgiane sagt:

    ich dachte an frank´n furter…der, respektive tim curry, ist ja nun auch schon etwas älter…und meine nase läuft und läuft und läuft…

  14. Diane sagt:

    Wie gut, dass es in unserer Zeit diese Möglichkeiten gibt. 🙂 Laser ist schon eine tolle Sache und damit lässt sich auch manches andere entfernen 🙂

    Ciao
    Diane

  15. moggadodde sagt:

    @ georg: Der Notenschlüssel, und auch noch in gülden, mir, die ich nicht mal Noten lesen kann … Ich fühle mich sehr geehrt, vielen Dank, georg!

    @ anne: Schöööön, das freut mich besonders!

    @ babs: Oh, natürlich! Ich war sogar in der Anatomienacht, I und II hintereinander. Aber ich hab das wohl verdrängt, weil ich F.P. nämlich in „Lola rennt“ am allerbesten finde. Ein genial gemachter Film!

    @ barbara: Stimmt, Nr. 1 war eindeutig besser, wie meistens bei den gequälten Fortsetzungen …

    @ morgiane: Ach, da ist er ja, der Schlauch, auf dem ich stand! Wie gesagt, es ist gut, wenn’s läuft. Und nicht so oft Nase putzen, lieber richtig prollig hochziehen! Ist wahr!

    @ diane: Stimmt, vor einigen Jahren unvorstellbar und heutzutage tägliche Routine.

Schreibe einen Kommentar zu Anne Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert