Commedia dell‘ arte

Die Nachricht, dass Herr Obama inzwischen in die geheimsten Geheimnisse des amerikanischen Geheimdienstes eingeweiht wurde, hat mich gestern schon fasziniert. Wie darf man sich sowas vorstellen? Vor meinem geistigen Auge sah ich eine matrixoide Horde Agent Smiths mit dicken und mit „TOP SECRET“ beschrifteten Aktenordnern um einen riesigen, ovalen Eichentisch sitzen und dem neuen Präsi Bericht erstatten, während der arme Barack blass und blässer wird. Warum auf geheim zu haltendem Material auch noch der „top secret“-Stempel prangen muss, damit auch der unbegabteste Nachwuchs-007 weiß, wo er suchen muss, habe ich übrigens sowieso nie verstanden.
Auch die Zahlen über die Verteidigungsausgaben der USA unterliegen sicher höchster Geheimhaltung. Ganz exklusiv präsentiere ich euch den hiesigen

Verteidigungshaushalt, der in einem Fach des Küchenschranks Platz findet, gar nicht geheim und vor allem nicht so teuer ist.
Auf den ersten Blick sind das ziemlich viele Pillen, die die Unversehrtheit an Leib, Leben und Gesundheit gewährleisten sollen und genutzt haben sie auch nicht viel – etwas kränklich bin ich trotzdem noch.

Apropos blass und blässer: Vielleicht hatte Herr Berlusconi diese Woche bei Herrn Medvedjev ein bisschen zuviel am Wodka genippt, als er sich positiv gespannt über die künftige Zusammenarbeit mit Herrn Obama zeigte, weil dieser so jung, gutaussehend und sonnengebräunt (giovane, bello e abbronzato – ach, dieser Klang alleine!) daherkomme. Auch wenn Italien jetzt Kopf steht wegen dieses Satzes: Ich glaube gar nicht, dass Silvio Nazionale, selbst glühender Anhänger des Kunstsonnenkults, diese Äußerung rassistisch gemeint hat, es lässt sich halt nur schlecht ein Fettnapf aufspüren wenn man so bodennah unterwegs ist, wie er. Ganz sicher wollte er nur nett sein, so nett, wie es einem haarverpflanzten Pygmäen mit gesteigertem Geltungsbedürfnis halt möglich ist. Und dafür, dass kleine, eitle, kahle Männer mit gehandicaptem Äußeren und mickrigem Selbstwertgefühl oft verbal übers Ziel hinausschießen und das gar nicht böse meinen, ist unser Dirk Bach ja das beste Beispiel.
Herr Berlusconi wird jetzt jedenfalls den Barack Obama mal anrufen und ihm die ganze Sache erklären. Wenn Obama nur ein bisschen schlagfertig ist, wird er dem Silvio eine ganz fleckenfrei wirkende self-tanning-Lotion empfehlen.

Euch una notte meravigliosa wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

4 commenti su “Commedia dell‘ arte

  1. Ich dachte, zur Geheimeinweihe zeigen die den Neuen immer die unterirdische Magnetschwebebahn vom Keller des Weißen Hauses aus bis nach Roswell zu den eingeweckten Aliens.
    Bloß Akten – wie langweilig. Dafür ist Obama nun extra Präsident geworden … pfff.

  2. Mephisto sagt:

    Vielleicht ist das Verhältnis zwischen Italien und den Staaten auch noch etwas durch das interne US-Papier vom letzten Wirtschaftsgipfel gestört, in dem Italien als ein durch und durch korruptes Land bezeichnet wurde.

    Gut, das stimmt zwar, aber sowas sagt man ja in diplomatischen Kreisen nicht öffentlich…

  3. socki sagt:

    Mein erster Gedanke war auch der mit den Aliens!

    Der Herr B. aus I. ist nicht unbedingt bekannt für sein diplomatisches Geschick. Kleine Männer sind Giftzwerge. Leider ist das kein Vorurteil sondern leidvolle Erfahrung.

  4. moggadodde sagt:

    @ buchstäblich: Nach neuesten Erkenntnissen sind die Roswellis sind nicht mehr im Formalinbad. Man hat herausgefunden, dass die erstmal auf Menschenniveau gedrückt und im Rahmen eines Aliensozialisierungsprogramms in die amerikanische Gesellschaft integriert wurden. Heute sind sie als David Hasselhoff, Richard Chamberlain, Joan Collins und die Mutter von Sly Stallone unterwegs …

    @ Mephisto: Ohhhh, stimmt, und so ein Italiener hat ja ein Elefantengedächtnis, wenn er in seiner Ehre gekränkt wurde … über Generationen werden Ehrabschneidungen gespeichert und notfalls erst im nächsten oder übernächsten Glied gerächt.
    Korruption nennt sich ja heutzutage „strafbare Klimapflege“. Da ist die Einlullung des italienischen Volkes durch das fast durchgängige Vortragen der Wettervorhersage durch barbusige Cremeschnitten doch genau der richtige Einstieg.

    @ socki: Bärlauch-Krone erinnert mich an Prinz Philip, der ja auch keine noch so blödsinnige Äußerung auslässt. Ich kenne auch nur einen, kleinen Mann, der NICHT bösartig ist. Das ist nicht nur ein Gerücht.

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