Scaramouche, can you do the Fango?

Nur umgangssprachlich wird der Begriff „Kur“ noch verwendet, „medizinische Rehabilitationsmaßnahme“ ist jetzt die Bezeichnung der Wahl für das, was der MamS gerade unternimmt. Drei Wochen ist er Jottwedee und das ist er wirklich. Weil ich ihn als FasS zur Aufmunterung und als Genesungsbooster gern auch besuchen würde, hätte ich ihn zwar viel lieber in einer Einrichtung an herrlicher Ost- oder Nordsee gesehen, wäre zur Not sogar ins bayrische Gebirge gefahren, obwohl ich mich in Bergen so am Platz fühle wie ein Frosch beim Friseur. Aber nein, die Wahl fiel auf den Kyffhäuserkreis, einen von so einigen blinden Flecken auf meiner internen Deutschlandkarte.

Natürlich werde ich hier kein Bäderbashing betreiben, solange ich nicht selbst da war, ein paar sehenswürdige Orte hat die Suche ja auch schon ergeben und die an diesem Wochenende dort gastierenden Randfichten werden zu berichten wissen, ob der Michel sich nun endlich den finalen Holzpyjama angezogen hat. Oder so ähnlich.

Bis dahin essen der kleine Hank und ich zum größten Teil, was dem Gaumen des MamS eher nicht so mundet. Tiefkühlpizza von Dr. Ordinaer. Delikatessen von McDo. Oder heute eben ein sensationell gigantisches Risotto. Ein wenig fürchte ich, dass der MamS nach drei oder vier Wochen hier wieder aufkreuzt als eine Mischung zwischen Gebreselassie und Barbara Rütting, vong Fitness her, während der kleine Hank und ich aufgedunsen und bleich durch die ungesaugte Behausung rollen wie zwei Harzer Käse.

Bei der Recherche zur brennenden Frage, ob der Kurschatten/die Kurschättin nunmehr korrekterweise nicht vielleicht Rehatrabant heißt, stieß ich auf eine Webadresse, bei der man schon im Vorfeld nach einem zukünftigen Schatten fahnden kann. Neben einigen Anfragen zu Wander-, Schwimm-, Tanz- oder Skatgefährten werden Kurschatten-News ausgetauscht und Kurschatten-Erlebnisse zum Besten gegeben. Aber auch ein „Prinz für Reha in Frankfurt“ wird ebenso gesucht wie ein „Kuscheltiger für Bad Kissingen“. Nunja. Ich persönlich hätte ja wahrscheinlich auch eher genug damit zu tun, da ein stabiles Wlan zu finden, Sanus per Terrabytem!

Eine balsamische Nacht wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

4 commenti su “Scaramouche, can you do the Fango?

  1. Wortmischer sagt:

    Kuscheltiger im Kyffhäuserkreis also. Als treu sorgende Ehefrau hast Du doch sicher eine passende Kurschättin für den MamS ausgesucht, oder? (Eine nicht zu gut aussehende, dafür aber strenge Zuchtmeisterin, die dafür Sorge trägt, dass dem Gatten nicht langweilig wird und er auf dumme Gedanken kommt. Bestimmt gibt es sowas auch im Angebot der Kurschatten-Org.)

    • moggadodde sagt:

      I wo, lieber Herr Wortmischer! Der MamS kriegt das schon ohne mich hin, da hab ich großes Vertrauen. Allerdings wird sich die eine oder der andere von den Pflegekräften als Zuchtmeister/in entpuppen. So eine Massage kann auch weh tun!
      Er hat erzählt, dass dort bereits gesächselt werde. Das tut sein übriges!

    • Wortmischer sagt:

      Um Himmels Willen! Ich bitte darum, mein ehrliches Beileid zu übermitteln /o\

    • moggadodde sagt:

      Sehr gern! Ich hoffe ja schon, das färbt nicht so schnell ab. Frankensächseln – das wäre ja was!
      Ich sagte es ja: Das Meer wär’s gewesen. Plattdeutsch hätt‘ er mir gerne wieder kommen können!

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