Tegernsee-Thriller

Bei so viel krimineller Energie fiel mir vorhin beinahe das Bügeleisen aus der Hand:
Eine 56jährige Lehrerin hat ihr Haus in Tegernsee verkauft, Voraussetzung für das Wirksamwerden des Vertrages war allerdings, dass alle Mieter das Haus verlassen.
Eine 63jährige Frau fand als einzige Mieterin keine andere Wohnung, vielleicht war sie auch ein bisschen renitent, jedenfalls sah die 56jährige ihr lukratives Geschäft durch die gierigen Finger flutschen. Tegernsee ist ein teures Pflaster – da wäre bestimmt ein hübsches Sümmchen bei rumgekommen.
Sie brach also mit ihrem 60jährigen Bruder kurzerhand bei der Mieterin ein und wollte diese nun doch noch zum umgehenden Auszug bewegen.
Trotz aller Schläge mit Fäusten und einem Holzscheit zeigte sich die Mieterin aber immer noch uneinsichtig, woraufhin sie die Vermieterin und ihr Bruder mit Benzin übergossen und anzünden wollten. Weil die Vermieterin wegen evtl. Brandschäden an ihrem Objekt das dann doch für keine gute Idee hielt, zerrten die beiden die Mieterin aus dem Haus, wo sich Passanten dann über die Szene wunderten, in der sich eine schreiende Frau an einer Laterne festkrallte, während die beiden Raffzähne sie ins Auto zerren wollten, wo ein dritter Übeltäter wartete. Zusammen wollen sie die uneinsichtige Mieterin jetzt in den Wald fahren und dort den Flammen anheim geben.
Die Passanten riefen die Polizei, das dreiste Überfallkommando flüchtete und die Mieterin kam knapp mit dem Leben davon.

Heute beginnt der Prozess gegen die Vermieterin, ihren Bruder und den dritten Mann und mir fehlen bei dieser Geschichte ehrlich beinahe die Worte.
So ein heikles Unterfangen gibt man doch in kundige Hände! Aber sicher wollte die raffzahnige Pädagogin auch die Kosten für ein professionelles Entmietungsunternehmen sparen.

Ich frage mich, was diese Lehrerin unterrichtet, tippe auf Religion oder Sozialkunde und hoffe, dass die drei für soviel Geiz, Dummdreistigkeit und Habgier ordentlich verknackt werden.

Euch einen sicheren Tag wünscht
moggadodde

Körbchengrößen

Wir in Nowitzkitown haben ja dank Dirkules eine besondere Affinität zum Basketball. Die letzten beiden Jahre herrschte erfolgstechnisch eher Saure-Gurken-Zeit, aber jetzt sind die Würzburg Baskets seit 10 Spielen ungeschlagen, führen mit 20 : 0 Punkten die Regionalligatabelle Südost an und sind auf dem besten Weg in die 2. Bundesliga.

Hank war noch nie live bei einem Basketball-Spiel und schwer beeindruckt von der grandiosen Stimmung und dem besonderen Flair in der Carl-Diem-Halle s.Oliver-Arena. Gut, die Anlage für die Pausen- und Time-Out-Beschallung war heillos überfordert und -steuert und die gellenden Pfiffe und hampelnden Ablenkungsversuche der Cheers bei den Freiwürfen der Gegner fand ich unfair.
Die Würzburger haben gegen Zwickau deutlich gewonnen und Hank hat zum ersten Mal begeistert eine Ola gemacht. Auch wenn ich meine erheblichen Wissenslücken hinsichtlich Foul oder Nichtfoul noch auffüllen muss, war das sicher nicht unser letzter Besuch beim Basketball.

Euch einen gewinnbringenden Tag wünscht
moggadodde

Christmas-Knigge

Es gibt bekanntlich vier eherne Gesetze, die beim Durchqueren des gesellschaftlichen Minenfeldes mit dem unverfänglichen Namen „Betriebliche Weihnachtsfeier“ strikt zu befolgen sind:

1.
Kein übermäßiger Alkoholgenuss! Der Versuch, mit Bierfahne, Zazikischnute und Schlagseite bei seinem Chef mit schwerer Zunge eine Gehaltserhöhung rauszuschlitzen, wird sicher nicht von Erfolg gekrönt sein. Vielmehr wird diese Aktion noch an Ostern für Belustigung unter der Belegschaft sorgen. Also: Finger weg vom Alk!

2.
Um über ein Jahr angestaute Animositäten unter Kollegen aus der Welt zu schaffen, ist die tannennadelgeschmückte Tafel definitiv die falsche Örtlichkeit. Wenn eine Diskussion allerdings partout keinen Aufschub duldet, ist der Firmenparkplatz in jedem Fall die bessere Wahl für den Austausch schlagkräftiger Argumente.

3.
Sollte der Chef seinerseits einen Punsch zuviel intus haben und in diesem Zustand das „Du“ anbieten, sollte man dem nicht zuviel Bedeutung beimessen, sondern zunächst abwarten. Wer am nächsten Arbeitstag seinen Vorgesetzten mit „Na, Justus, alte Stinksocke, das war eine Sause, was?“ begrüßt, während Justus sich nicht mehr recht an den Abend, geschweige denn an die Verbrüderung erinnern kann, wird mit diesem Satz seine Aufstiegschancen in diesem Unternehmen unwiderruflich in den Wind schießen.

4.
Ein heikles Thema sind geschlechterübergreifende Kollegenkontakte. Erfahrungsgemäß bewegt sich die Flirtfrequenz bei Weihnachtsfeiern auf höchstem Niveau. Hat sich auch die Liebe am Arbeitsplatz inzwischen zum beliebten Breitensport gemausert ist es nicht ganz ungefährlich, ausgerechnet auf einer Betriebsfeier in womöglich angeschickertem Zustand bei Kollegin Ingrid aus der Expedition den korrekten Sitz der Strümpfe zu überprüfen oder mit Helmut aus der EDV die Steckverbindungen zu testen. Für solche unüberlegten Aktionen möchte man sich ja nicht am Montag aus Scham hinter dem Kopierer verstecken müssen, weil schon vor 9 Uhr gestochen scharfe Beweisfotos über das Intranet verbreitet werden.

Die außerordentliche Weihnachtsfeier der frühschichtlichen Katakombenbesatzung fiel gestern vergleichsweise harmlos aus, wenn auch der Alkohol in Strömen floss – vornehmlich in den Hals eines einzigen Mitarbeiters, der allerdings auch mit schätzungsweise 18 Promille aus dem Stegreif lateinische Deklinationen und Sentenzen aufsagen konnte, wobei man ihm dies schon nüchtern nicht zugetraut hätte. Seiner klammernden Abschiedsumarmung inklusive feuchtem Backenkuss konnte allerdings keine Weiblichkeit entgehen, was, humanistische Bildung hin oder her, schon ein wenig unappetitlich war.

Trotzdem war es ein unterhaltsamer Abend und die von älterem Personal verifizierte Geschichte über auf Fliesenboden drapierte Blutegel, auf denen die vorbeigehenden Mitarbeiter schliddernd zu Fall kamen, während die Witzbolde sich aus sicherer Entfernung über das Spektakel amüsierten, hat mir besonders gefallen.
Prompt habe ich geträumt, dass die Firma einer verheerenden Explosion anheimfällt, kurz nachdem ich das Gebäude verlassen habe. Am nächsten Tag standen die Experten von der Brandversicherung vor der Tür, um mir was anzuhängen.
Das menschliche Gehirn ist schon ein bemerkenswertes Organ.

Euch eine trittsichere Nacht wünscht
moggadodde

Soufflé Surprise

Vielleicht bin ich gerade in der „Ich werde irgendwann eine verdammt erfolgreiche Autorin und verdiene eine Mörderkohle“-Phase …

Schurz beiseite: Das mit der Mörderkohle wird eine schöne Illusion bleiben und das ist eine verdammte Sauerei aber das ist nicht tragisch. Das Schönste an BookRix ist übrigens die phantastische Möglichkeit der eigenen Covergestaltung. Meine Erdbeere in Currywurst kommt doch richtig gut zur Geltung!

Und in der nächsten Woche gibt es wieder interessante Tatsachenberichte aus dem Zentrum des Moggaversums. Versprochen.

Euch eine delikate Nacht wünscht
moggadodde

Einmal Kaffee, aber dalli!

Flüchtige Gedanken beim Zähneputzen:
Ich habe kein Problem mit meinem Gewicht. Wenn, dann hat mein Gewicht ein Problem mit mir. Selbst schuld!
Geld spielt nicht Fußball, Geld und Herz spielen Fußball. Time to say goodbye Gazpromowitsch.
Es gibt nur wenige Songs, die mich in der früh um halb 6 zur Raserei bringen könnten. Sledgehammer gehört eindeutig nicht dazu.
Sollte ich nachschauen, ob der Konsumscheck schon im Briefkasten liegt?
Matti ist krank. Mal sehen, mit wem ich heute in den Katakomben das Vergnügen habe.

Euch einen hoffnungsvollen Tag wünscht
moggadodde