THINK !

Die Hormonfee, das miese Stück die dumme Kuh, hat sich ein anderes Opfer gesucht und ließ mich heute endlich zufrieden. Langes Schlafen ist auch bei widrigem Wetter immer Mittel der Wahl und so begann ich den Tag ausgeruht und gut gelaunt. Hank hatte eine Übernachtungseinladung bei seinem Chaos-Kumpel JayCee und kam erst am späten Nachmittag wieder, während Dixie einen Überraschungsbesuch von ihrem Herzblatt erhielt, das mal ganz spontan einen 15-Kilometer-Marsch hinlegte, um den Nachmittag mit ihr zu verbringen. 15 Kilometer durch Nieselregen, über Landstraßen und aufgeweichte Ackerwege. In Langarm-T-Shirt und Converse-Schlappen. Die beiden mögen sich wirklich und ich gönne ihnen ihr süßes, kurzes Glück wirklich, zumal er und seine Familie Mitte Dezember umziehen, aber nicht gerade um die Ecke sondern nach Herfordborn, das lockere 400 km entfernt liegt. Als er von seiner, mir sehr sympathischen Mutter abgeholt wurde, hatte Dixie frisch geweint und später erzählte sie mir wieder hemmungslos schluchzend, dass sie sich jetzt schon die Zeit ohne ihn nicht ausmalen könnte und sie fuhr ihre Stacheln ein und ließ sich trösten und umarmen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich insgeheim gehofft, es ginge vorher irgendwie auseinander, damit nur der Ex sich verzupft, was ja nicht weiter schlimm ist. Aber wenn der amtierende Liebste wegzieht, ist das nicht nur in diesem Alter erst einmal der emotionale Super-GAU. Da steht uns nicht nur wegen ausgetrockneter Adventskränze eine brandheiße Weihnachtszeit bevor, fürchte ich …

Ansonsten war ich heute zu nicht viel zu bewegen, die Entfernung Kühlschrank-Couch beträgt 13 Schritte, wie mir heute erstmals auffiel, den Nachmittag schlugen der MamS und ich im besten Einvernehmen mit Keksen, Kaffee, Herrn Stromberg und der halben ersten und kompletten zweiten Staffel tot. Deshalb weiß ich heute nichts An- oder gar Aufregendes zu berichten.

Damit ihr aber nicht vollkommen umsonst (oder sagt man hier „vergebens“ oder gar „vergeblich“?) hereingeschaut habt, hier ein oder zwei Kopfnüsse zum Wochenanfang:

Seit einiger Zeit schon bin ich jeden Samstag mit meiner Freundin verabredet, pünktlich um 12 Uhr mittags wollen wir uns treffen. Das erste Mal kam sie um halb eins, das zweite Mal um 13.20 Uhr, dann um 14.30 Uhr, schließlich um 16 Uhr. Wann wird sie wohl das nächste Mal kommen?

Und als Fleißaufgabe:

Welches Wort ist einzusetzen, mit dem das erste Wort endet und das Zweite beginnt?
GE (. . . .) SUM

Auf eure geschätzten Lösungsvorschläge, die ab sofort eingereicht werden dürfen, bin ich höchst gespannt!

Hautnei!
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Praxis Dr. Morpheus

Ich habe es getan. Ich habe eine kleine Wohnung in Regensburg gemietet, eine sehr kleine Wohnung mit nur zwei Zimmern, die ich mir mit einem Mitbewohner teile und auch Hank zieht mit um. Er bekommt das große Zimmer mit zwei kleinen Fenstern auf eine belebte Hauptstraße. Die Wände sind lindgrün gestrichen und haben noch Löcher von den Vormietern. Auch einige Pokémon-Poster zieren noch eine Ecke dieses Raumes. Ich werde alles so lassen, es ist mir im Moment zuviel, auch noch zu renovieren.
Den anderen, kleineren Raum, der durch die Dachschräge noch kleiner wirkt, werde ich mir mit meinem Mitbewohner teilen. Hier steht bereits eine große Couch und ein Fernseher sowie ein Eck-Schreibtisch, auf dem schon mein Computer steht. Mein Mann hat mir schon einige meiner persönlichen Gegenstände mitgebracht. Er wird hier nicht mit einziehen, versteht aber meine Entscheidung, in Regensburg ein Jahr zur Schule zu gehen, bevor ich mit einem Studium beginne. Mein Mitbewohner meint, er könne an meinen Computer gehen, wie es ihm beliebt und ich muss ihm gleich am ersten Abend mit Bauchschmerzen sagen, dass das MEIN Computer ist und er sich nicht ungefragt an meinen Sachen bedienen darf. Anfangsschwierigkeiten. Trotzdem verkrieche ich mich am ersten Abend mit meiner Decke auf der ausgelegenen, breiten, dunkelbraunen Couch und weine still in mich hinein. Nun ist Mut und Durchhaltekraft gefragt. Ich habe es so gewollt …

Das habe ich heute Nacht geträumt. Der Mitbewohner in meinem Traum war der flatterhafte Freund von der Aysche schräg über uns. Als ich aufwachte, war ich froh, dass ich in meinem Bett lag und der MamS neben mir … Nennt man das „Spontanheilung im Schlaf“?

Inspiriert hat mich neben den anderen Ereignissen sicher dieser Clip, den ich gestern kurz vor dem Zubettgehen noch gefunden habe …

Euch einen traumhaften Tag wünscht
moggadodde

Downtime

Nicht besonders gut war mein Befinden gestern Abend. Nach den Katakomben, wo die Zeit träge und schleichend und wie in einer nicht endenden Zeitlupe ablief, erwartete mich daheim eine hungrige, meckernde Meute Kinder, die ein Abendessen einforderte. Ich also ab in die Kochzone und einen Reisauflauf mit noch im Gefrierfach gefundenen Garnelen (Penny-Markt, also günstig, ihr braucht nicht so zu gucken) und Tomaten gemacht und das Ganze mit Parmesan überbacken. Hank mag keine Garnelen und mokierte sich über Fischreste auf seinem Teller. Dixie fasste nach, wollte aber nur Käse und Tomate und Garnelen, weshalb der MamS meinte, sie müsse auch Reis nehmen. Er selbst bediente sich bei seinem Nachschlag aber ebenfalls nur an der Auflage, was Dixie aufbrachte: „Ich dachte, man muss auch Reis nehmen“. Der MamS schoss zurück, dass ER nehme, was ER wolle und Dixie verließ laut schimpfend den Tisch. Superstimmung also und ich musste mein Besteck beiseite legen und dachte nur: „Geht das Gottverdammt auch mal ohne Streit beim Essen“, machte verbal meinem Unmut Luft und musste wegen der gefühlsmäßigen Großwetterlage einige Tränen absondern, was den MamS zu der hirnrissigen Bemerkung veranlasste: „Wenn du das nicht schaffst dann kündige doch. Keiner verlangt, dass du, wenn du arbeitest, abends mordsmäßig aufkochst!“ Blödmann, der! Ich bin aber tatsächlich im Moment irgendwie überfordert, ohne Energie, leicht reizbar und würde am liebsten wegfahren, ein oder zwei Monate nur für mich sein, damit ich danach mein eigentlich relativ sorgloses, gesichertes und beständiges Leben wieder zu schätzen weiß. Mag sein, dass ich eine selbstsüchtige, dumme Pute bin. Aber zeitweise gehen mir hier alle derart auf die Nerven, dass ich gerne wie im bekannten Fall zum Zigarettenholen gehen und nicht wiederkommen möchte! Außerdem habe ich zunehmend Schmerzen an der Stelle, an der sich vor einem Jahr noch meine Gallenblase befand, wobei ich nicht weiß, ob der Begriff „Phantomschmerz“ nur für verlorene Glieder oder auch für entfernte Organe gilt …

Der Lichtblick des gestrigen Tages war die mail vom Käufer unserer Espressomaschine, der mitteilte, dass sie gut angekommen und er schon einem Kaffeeflash nahe sei; die Maschine sei seine neue große Liebe, wobei er sich in seinem Leben bisher dreimal „auf den ersten Blick“ verliebt habe. Zweimal seien es Katzen gewesen und einmal eben diese Espressomaschine.
Vielleicht sollte ich meine Anforderungen ans Leben auch nur einfach etwas zurückschrauben …

Euch einen zufriedenen Tag wünscht
moggadodde

Haarscharf vorbei

Ist es nicht grundsätzlich ersteinmal schön, wenn sich zwei Fremde auf einer Straße begegnen, sich beide nur ein kleinwenig von der üblichen, eingefahrenen, langweiligen Route entfernen, sich finden, sich leidenschaftlich ineinander verkeilen, sich umarmen, so stark und kraftvoll, dass aus dieser Begegnung beide nicht ohne Deformationen hervorgehen, sich atemlos zurücklassen mit Blasen im Kopf und Schmetterlingen im Bauch?

Ins Gegenteil verkehrt sich dieser romantische Sachverhalt allerdings, wenn es sich um zwei Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr handelt und passierte mir eben, als ich die Linkskurve etwas zu weit links nahm und der entgegenkommende Linienbus seinerseits auch seine Rechtskurve etwas zu weit links beschrieb. Es fehlten die sprichwörtlichen Millimeter und unsere Fahrzeuge hätten sich berührt. Schmetterlinge im Bauch hatte ich nach dieser Beinahe-Kollision zuhauf. Gut, dass ich für alle Fälle immer einen Gummi dabei habe. Mein Kleinjapaner verfügt nämlich über einen Airbag.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen, ich kann auch Einparken, ja das kann ich wirklich gut, beinahe so gut wie diese Dame …

Euch einen unfallfreien Tag wünscht
moggadodde

Der Autokrat(z) – Schöne Grüße von der Leber!

Nur gut, dass ich keine Zimtplätzchen mag! Ähnlich wie die Horromeldungen über Acrylamid in Pommes Frites vor einiger Zeit geistert passend zur Vorweihnachtszeit eine neue Gesundheitswarnung durch die Gazetten: Findige Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zimtplätzchen und Lebkuchen, im Übermaß genossen, Ursache für Leberschäden sein können. Nun hat das Bundesinstitut für Risikobewertung („BfR“, die Existenz einer derartigen Behörde war auch mir unbekannt) Richtwerte für den unbesorgten Verzehr der zimtigen Leckereien herausgegeben. Der Bösewicht in diesem neuen Fall heißt „Cumarin“, ist vornehmlich in aus China stammendem „Cassia-Zimt“ enthalten, der direkt aus der Borke des Baumes gewonnen wird, während der ungefährliche „Ceylon-Zimt“ aus einer dünnen Innenschicht der Rinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen wird, teurer ist und deshalb in der industriellen Fertigung von Zimtgebäck kaum oder nicht vorkommt.

Laut BfR gelten folgende Mengen als ungefährlich:

Für Erwachsene pro Tag bis zu 8 Zimtsterne, bzw. 2 Lebkuchen
Für Kinder pro Tag bis zu 4 Zimtsterne bzw. 1 Lebkuchen

Als Alternative wird der eigenhändige Griff zum Nudelholz genannt, damit die besorgte Bäckerin ihre Zimtsterne mit aus der Apotheke bezogenem Ceylon-Zimt zaubern kann.

Wie bei der Acrylamid-Manie, als besorgte Mamis ihrem Nachwuchs panisch die Chipstüte aus den kleinen Händen rissen oder den weinenden Quälgeistern die Pommes versagten, aber nicht wegen des gigantischen Fettgehalts sondern des bösen, bösen Acrylamids wegen, wird nun der vorweihnachtliche Gebäckteller auf schädlichen Zimt inspiziert und Jaqueline oder Gavin bekommen nach der Tagesration von zwei Lebkuchen nicht einmal mehr einen Dominostein, selbst wenn sie noch so zetern und auch vor dem gefräßigen Gatten werden die gefährlichen Leckereien im Sideboard versteckt. Zur leberschädigenden Wirkung von Kinderpunsch, Glühwein und Weihnachtsbier hat das BfR allerdings nichts verlauten lassen. Vielleicht hat hier die Alkohollobby ein Wörtchen mitgeredet …

Der MamS hat übrigens auch einen Leberschaden. Allerdings nur in übertragenem Sinn, denn seit unserem gestrigen Abendessen juckt es ihn. Angefangen hat es in den Achselhöhlen, der Juckreiz breitete sich über die Handgelenke in die Leistengegend und bis an die Fußknöchel aus und angeschuldigt werden hier die gestern verzehrten Leberknödel aus der Metzgerei unseres Vertrauens, kindskopfgroß und äußerst schmackhaft in einer guten Suppe. Der böse Juckreiz scheint offenbar eine allergische Reaktion hierauf zu sein und verhinderte die Aufnahme der Arbeit heute früh, so dass der MamS mir hier nun kratzend auf die Ketten geht Gesellschaft leistet.

Irgendwie juckt es mich jetzt auch, offenbar auch eine allergische Reaktion, aber ich denke, hevorgerufen in diesem Fall durch die unerwartete Beeinträchtigung meines gewohnten Montagmorgen-Rhythmus …

Euch einen Tag ohne Juckreiz wünscht
moggadodde