Nightmare with mogga

Wieder einmal hatte ich heute Nacht einen richtig schlechten Traum. Hank, Nachwuchstalent bei „Jugend forscht“ wollte unbedingt wissen, wie kalt es in einem Gefrierschrank ist. Bloße Beschreibungen meinerseits befriedigten ihn nicht und so packte ich ihn in den Gitterkorb und schob ihn ins untere Fach der Frostkammer. Die Tür schloss sich mit einem leisen „Blobb“. Ich erledigte Arbeiten in der Küche und dann fiel mir ein, dass ich noch einkaufen wollte. Als ich danach die Haustür aufschloss, kam mir siedend heiß ins Gedächtnis, dass Hank noch immer im Gefrierfach saß. Ich öffnete mit Herzklopfen die Tür und Hank saß, die Arme hatten die angezogenen Beine fest umschlossen, in einem Eisblock von etwa 50 x 50 cm. Mit weit geöffneten Augen blickte er mich aus dem klaren Eis an. Ich stellte den Block ins Spülbecken, ließ warmes Wasser darüber laufen und erinnerte mich daran, dass Erfrierungsopfer nicht zu schnell erwärmt werden dürfen. Während das Eis quälend langsam schmolz, versuchte ich mir panisch einzureden, dass es in der Medizin schon gang und gäbe wäre, Körper für eine gewisse Zeit einzufrieren. Sicher würde Hank, sobald die Eishülle aufgetaut war, mit einem „Nö, mir war nicht kalt!“ aus der Spüle springen. Ewig, ewig dauerte es, bis ich endlich seine kurzen Haare anfassen konnte. Aber so wie sein ewiger Held Han Solo in Episode V in Carbonit eingefroren wurde fand Hank in meinem Traum sein Ende im Gitterkorb meines Gefrierfachs.
Sicher muss ich nicht erwähnen, dass ich schweißgebadet und mit Herzrasen aufwachte. So einen schrecklichen Albtraum hatte ich schon ewig nicht mehr und richtig, richtig froh war ich, als ich Hank heute früh gesund und munter und normal temperiert mit meinen nachtwarmen Armen drücken konnte.

Euch einen schönen Tag mit euren Lieben wünscht
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Möppse, Money und Menorca

Äußerst betriebsam, aber dennoch kurzweilig und interessant, das sind die Attribute, die dieses Wochenende kennzeichnen. Bei Su. und Ma. zum Geburtstag am Samstag ergriffen wir sogleich die mühselige Gelegenheit und wälzten Urlaubskataloge. Nicht viel gibt es, das ich schlimmer finde, als dicke, unglaublich komplizierte Preislisten zu wälzen um dann die ausgesuchten Objekte doch mangels Masse von der Liste streichen zu müssen. Su ging da wesentlich pragmatischer vor und suchte die Preisliste nach bezahlbaren Zielen ab und besah sich erst dann den Katalog. So fanden wir eine richtig schöne Unterkunft und falls nicht noch irgendetwas hakt, fliegen wir am 30. August nach Menorca. Klamme Kassen hier wie dort ließen uns über Zuverdienstmöglichkeiten nachdenken und so wurde gestern eine neue Geschäftsidee geboren: Der „Buena Vista Cleaning Club“. Wir vermieten unsere Männer an zahlungskräftiges Klientel und denken in erster Linie gar nicht mal an die Marktlücke „Nacktputzen“, sondern vielmehr an vielleicht durch einen Unfall gehandicapte Personen, die der Reinigung ihrer Räume sowie der Wäschepflege vorübergehend nicht nachkommen können oder pekuniär potente Singles, die ihr Loft vor der nächsten Dinnerparty erst noch begehbar, resp. sauber haben möchten und denen ihr aufreibendes Bankerdasein keine Zeit lässt, ihre Gucci- und van Laack-Hemden zu bügeln. Der MamS ist unübertrefflich, was die gründliche Reinigung von Nasszellen, Fußböden und Kochzonen angeht, Ma. ist ein wahres As in der Kategorie „Wäschepflege“ und er bestätigte: „Ich bügle gern“, was ihm den Titel „Ironman“ verleiht. Ebenso ist er ein phantastischer Hobby-Fensterreiniger, was er gewerbsmäßig allerdings nur an den inneren Fensterscheiben beweisen darf. Der MamS ist, wie bekannt, der Welt größter Staubsaugerfetischist, trägt deshalb bereits den Beinamen „Hoover-Boy“, hat seine Arbeitskleidung ja bereits im Schrank

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und steht ebenso mit den Mopps Möppen Möppsen (was, verflixt, ist der Plural von „Mopp“?) der Welt auf Du und Du. Wir diskutierten Werbestrategien und haben im Bekanntenkreis einen Meister der Gebäudereinigung, der sicher mit der Kalkulation behilflich ist. Weiterhin versuchen wir, eine Kosmetikerin aus dem Bekanntenkreis mit ins Boot zu holen. Die Kundschaft schließt die Augen, wird verwöhnt und aufgerüscht und wenn sie die Augen wieder öffnet, blitzt ihr eine strahlende Wohnung entgegen! Allerdings werden wir eine Ausschlussklausel in die Vertragsformulare einbauen müssen, denn keinesfalls wollen Ironman und Hoover-Boy vollkommen vermüllte und versaute Behausungen reinigen, wie sie in diversen RTL II-Dokubrechmitteln immer wieder vorgeführt werden. Nur Klientel, das grundsätzlich bereits ein gesteigertes Sauberkeitsbedürfnis an den Tag legte, aber eben aus bestimmten Gründen (Arbeitsbelastung, Verletzung, heute halt mal gar keine Lust) seinen vier Wänden den letzten Sauberkeits-Schliff nicht selbst verpassen kann, wird bedient und von der perfekten und professionellen Arbeitsweise absolut überzeugt sein. Allerdings sind verschiedene Versicherungen erforderlich sowie ein Grundsortiment an Reinigungsutensilien, deren Beschaffung dann auf den Spätherbst verlegt wurde.

So optimistisch gestimmt, beschlossen Su und ich unter leisem Protest des Eigentümers eine Verkostung von Schwagers Single Malt Whiskys vorzunehmen und von den vier probierten, hochwertigen Bränden eroberte tatsächlich der teuerste Tropfen des Hauses unseren offenbar exklusiven Gaumen, ein schottischer Inselwhisky namens „Lagavulin“ (ganz links im Bild)

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und wirklich, einen solchen Geschmack hatte ich noch nie im Mund: rauchig, schwer, mit einem unglaublich lang anhaltenden Aroma. Noch über eine Viertelstunde später war der Geschmack präsent, obwohl wir nur einen Fingerhut voll tranken. Sehr gut hätten wir uns damit in einem Ledersessel in einer erstklassig sortierten, alten Bibliothek vorstellen können, mit einer Zigarre in der Hand und einem wuscheligen, großen Hund zu den filzbeschuhten Füßen. Mich erinnerte dieser Malt, der einer der besten Schottlands sein soll, zuerst an Newman’s Own Barbecue Sauce und wenn ihr eurem Gaumen mal einen ganz besonderen Geschmack gönnen wollt, probiert bei Gelegenheit mal einen richtig guten, schottischen Single Malt Whisky. Eine vollkommen neue Erfahrung für eure Geschmacksknospen, garantiert!

Euch einen sensationellen Abend wünscht
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Muhme Rumpumpel ist tot!

Im grünen OP-Kittel sieht Dr. Frank N. Furter wesentlich kompetenter aus als im ungebügelten Hemd. Eine Arzthelferin, die Heike Makatsch ähnelt, aber ohne deren markante Stimme, traf die Vorbereitungen. Der Dottore erklärte mir das Procedere und setzte einige, kleine Betäubungsspritzen rund um das Dingens und drückte mir eine Solariumbrille auf die Nase. Vom Eingriff selbst spürte ich nicht das Geringste, aber es roch stank penetrant nach verbranntem Fleisch, als ob jemand über Nacht eine Pfanne mit Hackfleisch auf dem angeschalteten Herd vergessen hätte.
Vier- oder fünfmal setzte der Dottore sein Laserschwert und nach 20 Minuten war alles vorbei. Ich war meine Warze meinen unschönen Makel endlich los und der Dottore um ein nicht unerkleckliches Sümmchen reicher. Das kleine „Kosmetikpflaster“ habe ich schon entfernt und nun sieht mein Nasenabhang ein wenig so aus, als habe jemand seine Zigarette darauf ausgedrückt aber es schmerzt überhaupt nicht. Es wird sich jetzt ein Schorf bilden, der in etwa einer Woche abfallen soll, solange muss ich kräftig cremen.
Ich habe meine kleine Restaurationsaktion gleich vor Ort mittels electronic cash bezahlt aber trotzdem habe ich auch etwas gewonnen: In ungefähr einer Woche habe ich endlich zwei Schokoladenseiten …

Mit dem

Fremdwort des Tages,

Injektomanie,

wird übrigens die Sucht nach Injektionen bezeichnet, wobei der Akt des Einspritzens als Koitussymbol verstanden wird.
Am nächsten Mittwochabend habe ich nochmals eine stachelige Premiere: Ein Nachbar hat mich zum Blutspenden überredet und das wollte ich schon immer mal machen …

Euch einen hübschen Abend wünscht
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Showdown

Kyrill beschert den bayrischen Schülern einen richtigen Freitag und Dixie kommt um die Mathematik-Schulaufgabe nochmal herum. Aufgeschoben ist zwar nicht aufgehoben aber mit Schatzi an ihrer Seite, der heute Nachmittag zum Wochenend-Stopover aufschlägt, kommt sie vielleicht nochmal ein wenig zum Lernen. Ich hoffe, sie lernt das richtige …
Ich habe mich übrigens entschieden und werde mich um 12.00 Uhr bei Dr. Frank N. Furter einfinden. Ich hoffe nur, dass es nicht nach verbrannter Haut riecht, wenn er mein Dingens lasert. Das kann ich nämlich gar nicht leiden. Drückt mir die Hufe!

Moinmoin
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Impertinenz par excellance

Werbesprüche können ja mitunter reichlich dumm sein. Oft hat man das Gefühl, sie seien einem Zufallsgenerator entsprungen („Frisches Denken für bessere Autos“), oft zweifelt man an der Zurechnungsfähigkeit der Marketingspezialisten („Sssssumssssumssssum“), oft scheinen die Slogans unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen entstanden zu sein („Wünsche werden wüstenrot“). Ebenso häufig aber, und das sind die schlimmsten Fälle, soll der Verbraucher offenbar für dämlich verkauft werden. Das beste Beispiel hierfür ist die vor langer Zeit einmal lancierte Versprechen, dass Cohibas und Havannas ausschließlich auf den olivfarbenen Schenkeln junger Kubanerinnen gerollt werden, um den Verkauf der stinkigen Tabakwürste in den gelbgoldenen Kreisen der Halb- bis Unterwelt nachhaltig anzukurbeln. Das Gerücht hält sich noch immer hartnäckig, obwohl die aufgeklärte erste Welt wissen sollte, dass die teuren Zigarren vielmehr den knotigen Händen ausgemergelter, singender Mittachtzigerinnen entspringen, die mit Rumfahne und geröteten Augen den neben Zucker wichtigsten Exportartikel in Fidels Heimat fabrizieren. Nun rauche ich keine Zigarren und es ist mir vollkommen schnuppe, wie sie gemacht werden. Aber ich esse gerne Pesto Genovese, sehr gern sogar. Die Mühe, diese unglaubliche Leckerei selbst herzustellen, habe ich mir noch nie gemacht, ich greife bei Bedarf gerne zu Gläschenware und hier hat neben einer sehr guten Pesto aus Italien tatsächlich das heimische Produkt der Firma Bernbacher mein Herz erobert. Aber das nur am Rande. Auf der Rückseite meiner bevorzugten italienischen Nudelpackung („Bavette No. 13“) wird jetzt nämlich endlich das Geheimnis meiner allerliebsten Italo-Pesto Genovese offenbart: „Frisches Basilikum, bei Sonnenaufgang gepflückt, um sein natürliches Aroma vollständig zu bewahren.“ Da fühle ich mich, ehrlich gesagt, schon ein wenig verarscht. Schließlich weiß doch jeder, dass ausschließlich von schwarzgelockten Cocobellos bei Vollmond geerntetes Basilikum die einzig wahre Pesto ergibt, allerdings nur, wenn der Aszendent von Schütze und Jupiter im dritten Haus steht …
Nein, gegen diese megalomanische Frechheit der gestiefelten Hartweizengreise ist die idiotisch-schweinische, „saubillige“ Werbung des elektrischen Beinahe-Monopolisten schon fast ein Geniestreich, finde ich.

Euch einen ehrlichen Abend wünscht
moggadodde