Nicht ganz normal

Oder wie sonst soll ich das nennen, wenn ich als Frau lieber bei Praktiker bin als bei Prada? Wenn ich bei OBI stundenlang durch die Gänge mit perfekt geformten Niederdruck-Waschtisch-Armaturen aus gebürstetem Edelstahl und duftenden Fichtenvierkanthölzern streifen kann, aber bei Marc O’Polo schon nach kurzer Zeit hemmungsloses Herzrasen bekomme? Wenn ich liebevoll die glatten Behälter der Senkkopf-Spax-Schrauben, Coaxialkabel und Lüsterklemmen in allen Größen bei Hornbach streichle, während sich bei H & M Platzangst-Pickel bilden?

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Nein, es ist eindeutig. Irgendwas stimmt mit mir nicht …

Euch einen anregenden Tag wünscht
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Geschmackssachen

An meinem Frei-Tag, an dem ich Schnarchnase vielleicht gerne mal bis nach Sonnenaufgang geschlafen hätte, werde ich unsanft von beständigem und durchdringendem Klopfen geweckt. Kaninchen Lola, deren Villa draußen neben der Schlafzimmertür möglicherweise etwas ungeschickt aber regengeschützt platziert ist, möchte mir mit dem steten Schlagen ihres Hinterlaufs wohl mitteilen, dass sie mit der Gesamtsituation unzufrieden ist und sie gestern wegen des deutschen Sommers keinen Auslauf genießen durfte. Ich wanke also schlaftrunken einige Runden zum Stall und klopfe meinerseits mal heftig auf den Wellpappe-Deckel, um ihr zu zeigen, dass jetzt nicht die Zeit für Störungen aller Art ist, gebe Leckereien hinein, damit sie endlich aufhört mich und die Nachbarn zu terrorisieren, aber jedem Besuch folgt nur eine kleine Pause und Lola beschwert sich weiter.
Ich gebe also auf und schleppe mich ins Bad, mit schlechter Laune, die sich aber hebt, als mir einfällt, dass Dixie heute mit ihrer Omi nach Österreich und in die Tschechei fährt, um dort Omis Geburtshaus zu besichtigen und auch der Enkelin die Geschichte um die Vertreibung der Familie nahe zu bringen, was ich eine sehr schöne Idee von ihr finde. Meine SchwieMu mag manchmal eine schwierige Frau sein, aber mit solch‘ guten Einfällen überrascht sie immer wieder.
Als es klingelt, gehe ich mit Schaum und Zahnbürste im Mund zur Tür, wo mir die Nachbarin die vom MamS bestellten 24 Original Thüringer Rostbratwürste in einer riesigen Glasschale überreicht. Sie sind roh, rosa-braun, mit einem Hauch von Majoran und voller Pulle Knoblauch, dessen Duft ich zwar grundsätzlich mag, der mir aber morgens um 8.00 Uhr ganz leicht den Mageninhalt nach oben befördern könnte, zumal der Pfefferminzgeschmack in meinem Mund nicht wirklich passt. Wegen der Hygiene und des außerordentlich kräftigen Odeurs beschließe ich, die Würste sofort dem Permafrost zu übergeben, was mich vor enorme Platzprobleme stellt, weil mich in der vergangenen Woche der Eismann besucht hat und die Kapazitäten ziemlich knapp sind.
Knapp ist jetzt auch die Zeit, aber ich gebe Dixie noch rechtzeitig ab und kaufe dann eine Ladung Nutella, das für 1,19 € das Glas bei Edeka im Angebot ist. „Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen“ sagt das Schild und weil ich nicht so viel Geld dabei habe und der Erfinder des Begriffs „haushaltsübliche Menge“ unseren Haushalt wohl nicht im Auge hatte, gebe ich mich mit 10 Gläsern zufrieden und versetze Hank nach meiner Heimkunft in schieres Verzücken, das ihm schnell vergeht, als ich eröffne, dass sein Grundnahrungsmittel rationiert wird und notfalls der MamS die cremige Köstlichkeit außer Haus deponiert, um sie vor unkontrollierten Ãœberfällen seinerseits zu schützen. Die aushäusige Aufbewahrung halte ich auch aus Selbstschutzgründen für eine sehr gute Idee. Ich hatte nämlich noch nie soviel Nutella auf einmal daheim und Hank und ich haben uns vorhin, ganz unbeaufsichtigt, über das erste Glas hergemacht. Hach, ich könnte baden darin …

Euch einen süßen Tag wünscht
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Steinbruch

Groß in den Schlagzeilen ist ja zur Zeit das Holocaust-Mahnmal in Berlin, dessen Betonpfeiler schon zwei Jahre nach Einweihung offenbar in die Gammelphase eintreten. Gefahr für die Besucher besteht ja nicht, heißt es von offizieller Seite.
Dass Hank aber bereits Ende Mai bei Besichtigung der Anlage die eine oder andere Säule festhalten musste, zeigt dieses Beweisfoto.

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Neee, Schurz beiseite. Unser Besuch dort war ungefährdet und beeindruckend aber ich hoffe, dass die geplante Kunstharz-Spritzkur erfolgreich verläuft, damit diese Angelegenheit nicht wieder derart aufgebauscht wird, dass sich der halbe Globus vor Lachen auf die Schenkel klopft wegen der typisch verschrobenen Art der Deutschen, immer alles für die Ewigkeit bauen zu wollen, was Herr Architekt Eisenman selbst ja schon augenzwinkernd moniert hat. Dass die Anlage aber schon nach zwei Jahren beginnt zu zerbröseln, finde ich selbst zwar einerseits schon auch ein bisschen dürftig, aber immerhin ist die Gewährleistungsfrist noch nicht abgelaufen. Steckt ja auch ein bisschen von meiner sauer verdienten Kohle in den Dingern …

Euch einen stabilen Abend wünscht
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Ein Herz in Flammen

Im Nichtraucherbereich eines Biergartens in Saarlouis hat sich eine Frau ihre Zigarette angesteckt und als der Herr Ober sie sicher freundlich bat, das Rauchen dort doch einzustellen, schmiss sie ihre Fluppe erbost auf den Boden. Der Kellner hob die noch glühende Kippe aber wieder auf und steckte sie der Meckerziege in den Ausschnitt. Da sage ich mal:

1. Nicht schlecht, Herr Specht!
2. „Anmachen“ im echten, puren Sinn. Das ist doch mal eine Alternative im alltäglichen Bagger-Einerlei.

Und jetzt kriegt der arme Kerl noch eine Anzeige wegen Körperverletzung, was ich ziemlich ungerecht finde. Ich an seiner Stelle hätte die Kippe auf der Hühnerbrust nämlich auch noch ausgedrückt.

Euch einen heißen Tag wünscht
moggadodde

THINK !

Mich schaudert, denn hier ist es gerade ziemlich gruselig. Ich sitze innen, geschützt durch die Fliegentür, ganz nah am nächtlichen Treiben auf der Terrasse: Die Mäuschen fiepen, ein anderes Tier, das ich nicht definieren kann, gibt gurrende Geräusche von sich (nein, es ist keine Taube!), die eine oder andere Nachbarskatze schaut nur herein, um sich sofort wieder der todsicher einträglichen Jagd zuzuwenden. Außer den unheimlichen Lauten der Tiere draußen höre ich nur das stete Gedröppel des Schnürlregens …
Um euch aber nicht schon wieder mit drögen Familiengeschichten und traurigen Räuberpistolen leidlich unterhalten zu müssen, gibt es jetzt wieder eine Kopfnuss der besonderen Art. Dass ich es euch nicht zu leicht mache, versteht sich von selbst. Wer Rätsel in der Kategorie „Tierprodukt mit zwei Buchstaben“ lösen will, ist hier definitiv an der falschen Adresse.
Heute habe ich im Radio gehört, dass die chinesische Regierung angesichts der Olympischen Spiele 2008 in Peking, die übrigens genau heute in einem Jahr beginnen, ihre Untertanen verstärkt zum Erlernen der englischen Sprache drillt nötigt dressiert auffordert.
Was die vielen, armen Chinesen jetzt auf die harte Tour lernen müssen, wurde uns ja praktisch bereits in die abendländische Wiege gelegt, deshalb dürfte es für euch ein Kinderspiel sein, das folgende Bilderrätsel zu entschlüsseln.

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Ich suche aber kein englisches, sondern ein ordentliches, deutsches Wort und hoffe, ich habe nicht schon wieder zuviel verraten.

Eure geschätzten Lösungsvorschläge bitte ich allerdings erst ab

heute Abend, 20.00 Uhr

einzureichen. Have luck und alles!

Hautnei!
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