Spitzfindig

Dass der MamS eine gewisse Fertigkeit im Verteilen von Spitznamen hat, habe ich ja bereits einmal ausführlich dargelegt. Schon seit mehreren Monaten haftet mir nun ein neuer Name an, mit dem der MamS mich ausdauernd bedenkt.

Der Satz „Wraulie, machst du mir mal einen Espresso?“ (manchmal und besonders schlimm sogar in der dritten Person: „Macht mir der Wraulie mal einen Espresso?“) z.B. bringt meinen Blutdruck sofort in den roten Bereich oder „Du, Wraulie, wo sind denn meine Turnschuhe?“ (bzw. „Weiß der Wraulie, wo meine Turmschuhe sind?“) und mein Puls rast an die Decke und ich schreie zurück: „ICH HABE EINEN NAMEN!“ „Das weiß ich doch“, flötet er, „ich finde Wraulie aber viel netter.“
Dazu muss man erwähnen, dass sich „Wraulie“ (am Anfang gesprochen wie „Wrigleys“) als Abkürzung aus dem netten Nickname „Wühlmaus“ entwickelt hat, der ja allein auch schon grausam genug ist. „Ich nenne dich ja auch nicht ‚Hrmpfl'“ sage ich hilflos, weil ich weiß, dass diese Unterhaltungen eigentlich vollkommen für den Arsch die Katz’ sind und ernte wie erwartet ein schuftiges Lächeln.
„Wo sind denn nun meine Schuhe?“ fragt er ablenkend und ich verdrehe die Augen und antworte patzig: „Ganz bestimmt da, wo du sie hingestellt hast!“
„Warum bist du denn so gereizt?“ erkundigt er sich. „Du weißt doch, dass ich das liebevoll meine!“ „Klar“, argumentiere ich „wenn du mir im Vorbeigehen immer auf den Hintern klopfst meinst du das ja auch liebevoll, ich hasse es aber trotzdem. Und ich weiß nicht, wie oft ich dir schon gesagt habe, dass du das lassen sollst!“ Er guckt mich an und sagt: „Na gut, wenn dich das so stört, werd‘ ich mir was anderes überlegen“. „Wie wär’s mit meinem Taufnamen?“ schlage ich vor. „Nee“, sagt er grinsend, „ich schlag dich einfach auf die andere Backe“ und wird von dem Turnschuh, den ich ihm schwungvoll entgegenpfeffere, leider knapp verfehlt.
Er kann es nicht ausstehen, wenn ich ihn „mein Schatz“ rufe und das würde ich unter anderen Umständen auch nicht tun, weil ich „mein Schatz“ genauso wie „Liebling“, „Hasebär“, „Süßer“ oder „Schnucki“ absolut affig indiskutabel finde aber genau das wird meine Strategie: Ich verwende diese Bezeichnungen ab sofort beiläufig aber ausdauernd und dann werden wir ja sehen, wie lange „Wraulie“ überlebt …

Euch einen unterhaltsamen Tag wünscht
moggadodde

Dieser Eintrag wurde in Daily Soap veröffentlicht.

3 commenti su “Spitzfindig

  1. socki sagt:

    *Lach* Viel Erfolg!

  2. Ela sagt:

    Der Chris mags ja ganz dolle wenn ich mit ParisHiltonPiepsstimme *Haaaasipuuutziiii*
    rufe, da kriegt er richtig Gänsehaut vor Ekel *g*

    Das mach ich aber nur wenn ich ihn ärgern will – wäre also vielleicht auch eine Alternative für dein Repertoire 😉

  3. moggadodde sagt:

    @ socki: Einmal konnte ich das „mein Schatz“ vorhin schon anbringen … und erntete blankes Entsetzen … it works!

    @ Ela: Du kannst ihn also quasi wie einst die Sirenen in den Wahnsinn treiben – mit nur einem Wort! Das nenne ich Macht! „Haaasiputziii“ ist vorgemerkt!

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