The Boss is back!

Feine Sache, so ein Internet. Da kann ich mir doch glatt nochmal die guten, alten Wolfman-Jack-Shows anhören, die von Cool 880 in Edmonton, Kanada, täglich in die Umlaufbahn geblasen werden. Und dank der Zeitverschiebung kann ich mir gerade Boz Scaggs „Lido Shuffle“ und Air Supply mit „Lost In Love“ anhören. Das gibt’s bei Antenne Bayern natürlich nicht.

Hach, schön das!
moggadodde

Hallo waaach!

Auf einen lautstarken Krach mit einer der Schutzbefohlenen über den inakzeptablen Zustand des von ihr bewohnten Locus horridus schon kurz nach dem Aufstehen („Wenn du hier noch e bissle rumschreist, dann knall‘ ich dir eine!“ – „Mach doch! Mach doch! Sag’s doch nicht, wenn du’s dann doch nicht machst!“) war ich mental am Montag zwar gar nicht eingerichtet und auf das unschöne Telefonat von gerade eben auch nicht.
Aber immerhin hat mich die Aktion derart wach gemacht, dass ich jetzt schon fix und fertig bin und zu Zeitung und Kaffee greifen werde.
„Allem Schlechten wohnt etwas Gutes inne“, heißt doch der Spruch. Blöder Philosophenschwachsinn, das. Ich bin heute jedenfalls schon wieder bedient. „Mogga isn’t taking anymore shit today!“ – nur dass das mal klar ist!

Euch einen friedvollen Tag wünscht
moggadodde

SiT-Com

Binnen kurzer Zeit haben sich in meinen Händen zwei Mobiltelefone in die ewigen Funknetze verabschiedet. Ich war nicht schuld – telefonino numero uno war von Anfang an ein Griff ins technische Klo und numero due erlitt bereits vor längerem einen Wasserschaden. Auch wenn sich eingehende Anrufe meist auf den MamS („Besorg‘ noch ein Stück Parmesan!“), Dixie („Darf ich heute bei – beliebigen Namen bitte einsetzen – schlafen?“) oder Hank („Bringst du was von McDonalds mit?“) beschränken, wenn ich manchmal des nächtens in gottverlassenen Gegenden unterwegs bin, fühle ich mich sicherer mit einem Mobiltelefon in der Tasche.

Einem, soweit ich das überblicken kann, guten Angebot folgend, begab ich mich ins Fachgeschäft und schloss einen dieser 1-Euro-und-das-Handy-geht-gleich-mit-Verträge ab. Jaja, die Sparfüchse unter euch tippen sich jetzt an die Stirn – aber ich brauche keinen Roller oder noch einen DVD-Player oder ähnliche Gimmicks und ich wollte das Telefon heute. Punktum.
Jedenfalls tippte der freundliche und augenscheinlich minderjährige Fachangestellte, dem die zerschlissene Jeans nicht sehr dekorativ ziemlich weit im Süden hing, meine Daten in den Äther und teilte mir mit, dass es nur noch dieses eine Telefon als Ausstellungsstück gebe. Alles andere wäre schon weg.
Meine Antwort war wie ein Reflex: „Ha, wenn das ein Ausstellungsstück ist, dann geht aber vom Preis noch was weg, oder?“
Der Fachverkäufer lächelte milde und erwiderte: „Hm, naja, auf 80 Ct könnten Sie mich schon runterhandeln …“ Ich, mit tiefroter Birne, wartete vergeblich auf ein Loch, in das ich hätte versinken können und versuchte mich mit einem leidlich überzeugenden „Das war natürlich ein Witz, haha … Ich dachte, ich könnt’s ja mal probieren …“ nicht vollkommen der Lächerlichkeit preiszugeben.

Bestimmt saß der Bursche mit seinen Kollegen später schenkelklopfend im Pausenraum und hat die Anekdote von der Tussi zum Besten gegeben, die bei einem Ein-Euro-Handy feilschen wollte. Zur Strafe pflüge ich mich für den Rest des Abends durch die 60seitige Betriebsanleitung eines Mobiltelefons, das offenbar alles kann, mit Ausnahme von Herztransplantationen.

Euch einen kontaktfreudigen Abend wünscht
moggadodde

Hochmut kommt vor dem Schmerz

Wer am Morgen aus niederen Eitelkeitsgründen Schuhe mit Absätzen wählt, obwohl er, bzw. sie, genauer gesagt ich, den Katakomben-Arbeitstag fast ausschließlich stehend absolvieren muss, hat wehe, schmerzende Füße mehr als verdient.
Aua, verdammt!

Euch einen fußgesunden Abend wünscht
moggadodde

Deus ex machina

Trüb war der Tag, wie sollte es sonst anders sein. Aber heute war alles anders, denn ich habe mich hemmungslos und ohne einen Funken von schlechtem Gewissen ab Mittag auf meinen favorisierten Landeplatz

imgp3480.JPG

begeben und bin bis vor einigen Minuten abgetaucht in die extrem spannende, unglaublich fesselnde und trotz aller drastischen Beschreibungen unerhört witzige Mörderstory „Der Siebte Tod“ von Paul Cleave, ab sofort mein ganz persönlicher Novemberdepressionskiller.
Joe, Muttersöhnchen aus Christchurch ist ein serienmäßiger Frauenmörder, der im örtlichen Polizeipräsidium die geistig behinderte Putzhilfe mimt und so praktischerweise immer auf dem neuesten Stand der Ermittlungen ist. Er liebt seine Goldfische Pickle und Jehova und mordet so vor sich hin, bis er in Melissa an das falsche Opfer gerät, sie hat ihn durchschaut und unterzieht einen seiner Hoden einer qualvollen, finalen Zangenbehandlung, die ihm fortan Phantomschmerzen im linken, nicht mehr vorhandenen Sack beschert. Außerdem wird eine weitere Dame gekillt, was die Polizei dem „Schlächter von Christchurch“ zuschreibt, womit Joe aber tatsächlich gar nichts zu tun hat und jetzt will er unbedingt herausfinden, wer der Trittbrettfahrer ist, damit er ihm seine eigenen sechs Morde unterjubeln kann.

Die in der Ich-Form und in der Gegenwart erzählte Geschichte fesselt mich, wie das schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Norman Bates meets Hannibal Lecter mit einem Schuss „Pulp Fiction“. Das ist ganz exakt meine Kragenweite und ein Buch, das ihr unbedingt auf eure Leseliste setzen solltet! Mit so einem Stoff geht mir der November am Arsch vorbei. Heureka!

Euch einen belesenen Abend wünscht
moggadodde