Im grünen OP-Kittel sieht Dr. Frank N. Furter wesentlich kompetenter aus als im ungebügelten Hemd. Eine Arzthelferin, die Heike Makatsch ähnelt, aber ohne deren markante Stimme, traf die Vorbereitungen. Der Dottore erklärte mir das Procedere und setzte einige, kleine Betäubungsspritzen rund um das Dingens und drückte mir eine Solariumbrille auf die Nase. Vom Eingriff selbst spürte ich nicht das Geringste, aber es roch stank penetrant nach verbranntem Fleisch, als ob jemand über Nacht eine Pfanne mit Hackfleisch auf dem angeschalteten Herd vergessen hätte.
Vier- oder fünfmal setzte der Dottore sein Laserschwert und nach 20 Minuten war alles vorbei. Ich war meine Warze meinen unschönen Makel endlich los und der Dottore um ein nicht unerkleckliches Sümmchen reicher. Das kleine „Kosmetikpflaster“ habe ich schon entfernt und nun sieht mein Nasenabhang ein wenig so aus, als habe jemand seine Zigarette darauf ausgedrückt aber es schmerzt überhaupt nicht. Es wird sich jetzt ein Schorf bilden, der in etwa einer Woche abfallen soll, solange muss ich kräftig cremen.
Ich habe meine kleine Restaurationsaktion gleich vor Ort mittels electronic cash bezahlt aber trotzdem habe ich auch etwas gewonnen: In ungefähr einer Woche habe ich endlich zwei Schokoladenseiten …
Mit dem
Injektomanie,
wird übrigens die Sucht nach Injektionen bezeichnet, wobei der Akt des Einspritzens als Koitussymbol verstanden wird.
Am nächsten Mittwochabend habe ich nochmals eine stachelige Premiere: Ein Nachbar hat mich zum Blutspenden überredet und das wollte ich schon immer mal machen …
Euch einen hübschen Abend wünscht
moggadodde